in der Pfarrkirche Groß-Sieghards im Waldviertel, Niederösterreich.
Ein Kunstwerk besonderer Art. Auf mächtigem Marmoraufbau ist eindrucksvoll dargestellt, wie der Tod den Edlen Herrn von Grosser, Hofjuwelier der Kaiserin Maria Theresia, aus dem Kreis seiner Lieben ins Grab holt.
Der Knochenmann hält ihm das Stundenglas hin, um zu zeigen, dass seine letzte Stunde abgelaufen ist. Johann Michael Edler von Grosser blickt wehmütig und abschiednehmend zurück auf seine Familie, die schmerzerfüllt, aber vergeblich den Tod abwehren will. Die Personen sind seine (zweite) Frau Eleonora Rigotti di Mori mit seinen vier Söhnen und zwei Töchtern. Die Figuren der Gattin und der älteren Tochter zeigen das Haupt bedeckt mit dem Häubchen der Verehelichten. Die jüngste Tochter (rechts) war noch ledig, war noch nicht „unter der Haube", und wird daher ohne Häubchen dargestellt - ein kulturhistorisch einmaliges Denkmal.
Kaiser Josef II. hatte 1783 Beisetzungen in Grüften der inneren Stadt Wien verboten, daher musste Grosser (gest. 1784) am alten Penzinger Friedhof begraben werden. Sein Sohn kaufte 1785 u.a. das Gut Groß-Sieghart und erhielt das Patronatsrecht über die Kirche.
Die Runen hinter der Personengruppe bedeuten übersetzt: hier sollte der Verstorbene im Grabmal ruhen. 1700 kam er zur Welt. Die Inschrift wird als Protest gegen den Kaiser gewertet.
Quelle: Kirchenführer