Mein Onkel, genannt der "Weiße", nahm mich einmal mit, um mit seinem Kahn Sand zu flößen. Nach Ankunft an der Ausladestelle gegenüber dem "großen Floß" (= Wehr zur Abzweigung des Mühlganges von Altenmarkt von der Feistritz) bestiegen wir den Kahn, ein Boot, das etwa 6 m lang und 2,5 m breit war. Mit einer Stange stakte mein Onkel flußaufwärts den Kahn an eine "Reith" (= Flußbogen), an dem Sandablagerungen nach dem letzten Hochwasser vorhanden waren. An dieser Stelle angelangt schaufelte mein Onkel Hans so lange Flußsand in den Kahn, bis er nur mehr etwa 1 cm aus dem Wasser herausragte. Der Sand wurde natürlich ausgeglichen verteilt.
Behutsam traten wir die Rückfahrt an. Bei der Anlagestelle vertäute Hans den Kahn und schaufelte den Sand wiederum ans Ufer. Bauern mit Fuhrwerken (meist Gespanne von Kühen gezogen) holten Sand (Halbmeter oder ganze -Kubik - Meter wurden aufgeladen), bezahlten und transportierten ihn zur Weiterverarbeitung zum Mauern oder Verputzen .
Bild aufgenommen 1946, aus dem Archiv A. Tauschmann.
far.a, Altenmarkt bei Fürstenfeld, 17.1.2011