Seit dem 18. Jahrhundert ist eine Treppe nachweisbar, die von der Rahlgasse zur höher gelegenen Mariahilfer Straße führt. Die Rahlgasse, benannt nach dem Maler Carl Rahl (1812-1865), bildete die Grenze der Vorstadt gegen das Glacis und war daher nur an ihrer Westseite verbaut. Im Zuge der Stadterweiterung verschwand die Treppe um 1857. Als die stadtseitigen Parzellen verbaut wurden, kam es zum Neubau einer monumentalen Stiegenanlage. Die Rahlstiege [
https://goo.gl/maps/XYiAnpDnF8zU1ZnR8] wurde 1870 fertig gestellt.. Sie ist eine dreiarmige Freitreppe und überwindet einen Höhensprung von zirka 6,50 Metern. In der Achse der Rahlgasse führt eine breite, in der Mitte durch ein Gitter in zwei Läufe geteilte Treppe zu einem größeren Podest. An dessen beiden äußeren Seiten führt je ein Treppenlauf zur Mariahilfer Straße. Das mittlere Geländer des unteren Stiegenlaufes ist als reich verziertes Schmiedeeisen-Rankengitter ausgebildet.
2007 wurde am Fuße der Rahlstiege in Wien eine Säule des Künstlers Franz West enthüllt, auf deren Spitze ein Ei thront. Auf diesem ist der Schriftzug Gerngross spiegelverkehrt angebracht. Der Schriftzug bezieht sich nicht auf das in der Nähe befindliche Kaufhaus Gerngross, sondern auf den Künstler Heidulf Gerngross.
©Harald Hartmann, Juni 2010