Die Bildersprache des Mittelalters ist uns heute oft unverständlich:
Im geschlossenen Garten wird Maria vom Erzengel Gabriel die Frohbotschaft verkündet. In der allegorischen Darstellung treibt er Maria ein Einhorn zu. Im Mittelalter dachte man, dass dieses scheue Tier nur durch eine Jungfrau gefangen werden kann, weil es sich in ihren Schoss flüchtet. So entstand im Mittelalter die hier abgebildete Legende von der Einhornjagd, bei der die Jungfräulichkeit Mariens mit dem Einhorn als Symbol Christi verknüpft wurde.
Die Hunde, die den himmlichen Boten begleiten, tragen ihre Namen auf Spruchbändern. Veritas (Wahrheit), Pax (Friede), Justitia (Gerechtigkeit) und Miserecordia (Barmherzigkeit).
Detail aus der Rückseite des Flügelaltares (1495/1505) in Maria-Gail, Villach
©Harald Hartmann, März 2007