Im Vinschgau in Südtirol kann man in Weinbauanlagen Trockensteinmauern finden. Diese dienen in den steilen Weinhängen oder steilen Wiesen als Zugang zu den Terrassen.
Nachdem durch die Mechanisierung in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten deren Funktion vernachlässigt wurde, wurde der bautechnische und ökologische Wert der Trockenmauern wieder erkannt, die alte Bautechnik vielerorts wieder belebt und besonders durch die UNESCO auch gewürdigt und gefördert.
Bei der Bautechnik, die ohne jeglichen Mörtel oder andere Bindemittel auskommt, werden bevorzugt Steine aus der direkten Umgebung verwendet.
Die Trockenmauern im Vinschgau stehen meist in direktem Zusammenhang mit der Bewässerung und den komplexe Bewässerungssystemen durch die Waale.
Trockenmauerwerke sind wichtige Biotope für zahlreiche Pflanzen und Tiere, sie verhindern die Erosionswirkung des Wassers, auch bei anhaltendem Niederschlag kann das Wasser zwischen den Lesesteinen austreten.
2018 wurde die Kunst des Trockenmauerbaus von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.
© Wolfgang Morscher, September 2024