"An die Telegrafie schließt sich, in der technischen Ausführung an die selben Hilfsmittel gebunden, die Telefonie, die zwar bis jetzt bei weitem nicht eine auch nur annähernd ausgedehnte Anwendung erlangt hat, wie ihre Schwester die Telegrafie, noch auch je eine solche erreichen wird, aber die dennoch mit einigen Worten in den Kreis unserer Betrachtung gezogen werden mag, weil gerade in den letzten Jahren, durch einige überraschende Erfindungen darauf gelenkt, die öffentliche Aufmerksamkeit sich ihr mit großer Lebhaftigkeit zugewendet hat.
[...] Zum telefonischen Verkehr werden zweckmäßigerweise doppelte Apparate T1 und T2 in Anwendung genommen und zwar so, dass der eine als Sprechapparat dient, während der Zeit aber, dass er als solcher nicht benutzt wird, ebenso wie der Hörapparat T2 an das andere Ohr gehalten wird, um die Wirkung der ankommenden Depesche zu verstärken. Das Zeichen, dass depeschiert werden soll, wird durch einen besonderen Weckapparat gegeben, deren verschiedene teils mit Zuhilfenahme von Stimmgabeln, teils mit Glöckchen konstruiert worden sind.
[...] Wie weit es gelingen wird, die Telefonie zu vervollkommnen, und sie zu einem Ersatz für die elektrische Telegrafie auszubilden, das kann erst die Zukunft lehren."
Aus: Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien, Ergänzungsband. Zweite Abteilung. Der Weltverkehr und seine Mittel. Verlag und Druck Otto Spamer, Leipzig und Berling, 1880. S. 137 - 138.
Rechtschreibung behutsam angepasst.
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