Auf der Mineralienmesse 2016 in den Messehallen in Hamburg, wurde im Rahmen der Sonderausstellung „Die Anden zu Gast in Hamburg: Bolivien – Chile – Peru“, ein Teil der Mineraliensammlung von der Bergakademie TU Freiberg präsentiert. Ursprung dieser büscheligen Atacamitkristalle ist Mina La Farola, Tierra Amarilla aus der Stadt Copiapó, welche sich in der Región de Atacama von Chile befindet.
Ursprünglich aus der Mina Miraflores kam das chilenische Nationalmineral Atacamit, seit ca. 1960 in sehr großen Mengen hervor. Das Mineral, in typisch dunkel- bis smaragdgrünen bis schwarzgrünen flachen, oft radialstrahligen, sowohl matten als auch hochglänzenden Kristallen kommt in Spalten stark frakturierter Andesite vor. Atacamit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Erstmals entdeckt wurde Atacamit durch den Forschungsreisenden Dombey in der chilenischen Atacamawüste. Bekannt wurde das Mineral allerdings zunächst unter verschiedenen, beschreibenden Bezeichnungen wie unter anderem Kupfersand bzw. salzsaurer Kupfersand, Grüner Sand aus Peru und Kupferhornerz (nach Dietrich Ludwig Gustav Karsten, 1800).
Seinen bis heute gültigen Namen Atacamit erhielt das Mineral 1802 durch Johann Friedrich Blumenbach, der es nach seiner Typlokalität benannte. Atacamit entwickelt meist prismatische Kristalle mit überwiegend nadeligem bis säuligem Habitus bis etwa 10 Zentimetern Länge, findet sich aber auch in Form radialstrahliger, blättriger, faseriger oder körniger bis massiger Mineral-Aggregate. Die Oberflächen der durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle weisen einen Glas- bis diamantähnlichen Glanz auf. Seine Farbe variiert zwischen Grasgrün, Smaragdgrün und Schwarzgrün, seine Strichfarbe wird als Apfelgrün beschrieben.
Atacamit bildet sich in der Oxidationszone sulfidischer Kupfer-Lagerstätten unter ariden Klimabedingungen. Seltener entsteht er als Sublimationsprodukt vulkanischer Gase. Auch als sekundäre Mineralbildung in Schlacken ehemaliger Erzverhüttung sowie in der Patina antiker Bronzen findet sich mitunter Atacamit.
Als Begleitminerale treten unter anderem Botallackit, Brochantit, Caledonit, Cuprit, Linarit und Paratacamit auf. Unter Einfluss der Atmosphäre wandelt sich Atacamit langsam in Malachit und bei gleichzeitiger Anwesenheit von Kieselsäure in Chrysokoll um.
Als eher seltene Mineralbildung kann Atacamit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Als bekannt gelten bisher (Stand: 2012) rund 500 Fundorte. In der als Typlokalität geltenden Atacamawüste bzw. der gleichnamigen Región de Atacama konnte das Mineral an vielen Orten gefunden werden wie unter anderem in der Umgebung des Vulkans Cerro Negro in der Provinz Chañaral, Checo de Cobre, Tierra Amarilla und Zapallar (Chile) in der Provinz Copiapó sowie Vallenar in der Provinz Huasco. Daneben fand sich Atacamit noch in vielen weiteren Regionen Chiles.
Bekannt aufgrund außergewöhnlicher Atacamit-Funde ist unter anderem Burra in Südaustralien, wo mit rund 10 Zentimetern die bisher längsten bekannten Kristalle zutage traten. Gut ausgebildete Kristalle von mehreren Zentimetern Größe fanden s