Jakob Fugger der Reiche ließ von 1512 bis 1515 an der damals wichtigen Handelsstraße Via Claudia (der heutigen Maximilianstraße) neben dem damaligen Weinmarkt zwei nebeneinander liegende Häuser, eine Stadtresidenz und ein Lagerhaus, errichten. Er entwarf den Komplex selbst nach Plänen, die er auf seiner Italien-Reise notiert hatte. Der Profanbau ist das erste Bauwerk nördlich der Alpen, das im Stil der italienischen Renaissance errichtet wurde. Weitere angrenzende Häuser wurden ab 1517 hinzuerworben und in den Komplex dieses Stadtpalastes integriert.
Gedenktafeln an der Hausfassade erinnern daran, dass hier das Fuggersche Firmenimperium seinen Hauptsitz hatte und 1518 in den Fuggerhäusern der Reformator Martin Luther von Kardinal Cajetan verhört wurde. In der Mitte der Fassadenfront findet man das Adlertor, das darauf hinweist, dass die Fuggerhäuser kaiserliches Quartier waren. Das Adlertor ist heute der Haupteingang zur Fürst Fugger Privatbank.
Die Fuggerhäuser sind mit Ausnahme der drei Innenhöfe nicht öffentlich zugänglich. Zu besichtigen sind der Damenhof und der Serenadenhof. An seiner Nordseite findet man den weißen Erker, hinter dem sich die Prunkräume Kaiser Karls V. befanden.
Öffentlich zugänglich ist auch die dreischiffige Erdgeschosshalle mit Kreuzgratgewölbe nördlich des Adlertors, wo sich heute die Räume einer Buchhandlung befinden. In den Verkaufsräumen schaut man auf den angrenzenden Damenhof.
Ein Fuggerwappen ziert das rückwärtige Portal dieser Fuggerhäuser am Zeugplatz. In diesem Bereich hat sich vermutlich der ehemalige Fuggersche Konzertsaal befunden, in dem Wolfgang Amadeus Mozart 1777 ein legendäres Konzert gab.
Der Komplex der Fuggerhäuser befindet sich heute im Eigentum der Familie Fugger-Babenhausen.
Quelle:wikipedia