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repro einer daguerreotypie

wichtige aufgabe eines fotographen im 19.jh war unter anderem der "kopierdienst". daguerreotypien waren einzelstücke und konnten jetzt in großer zahl als papierbild in der verwandtschaft verteilt werden. das flair so einer spiegelnden scharfen aufnahme konnte natürlich nicht erreicht werden....

leider blieben nur relativ wenige dieser repros erhalten.

atelier artót, 1060 wien, windmühlgasse nr.:2
dieses ab etwa 1865 bestehende atelier wechselte im laufe der zeit mehrfach die besitzer und gehörte unter anderm auch dem bekannten späteren k.k.hoffotographen rudolf krziwanek.

format: kabinett, entstehungsdatum etwa 1870er-jahre
Irgendwie fängt da ein Film zu laufen an, wenn man länger in die Gesichter schaut.
 
da hast du ja wieder einmal einen wahren Schatz aus der Geschichte der Fotografie, ich beglückwünsche dich sehr. Es stimmt was Elfie bereits erwähnt hat, im Geiste bewegen sich die Menschen und man stellt sich vor, was das wohl für ein besonderer Tag gewesen sein muss für die Familie.

Die Objektive der ersten Daguerrekameras waren eigentlich verhältnismäßig lichtschwach, und die damaligen Aufnahmematerialien erforderten eine Belichtungszeit von mehreren Minuten, bei dieser Aufnahme jedoch ist das mit der Lichtschwäche eigentlich nicht der Fall.
 
vielen dank für dein schönes kompliment. bei so einem eher sperrigen thema wie fotographiegeschichtlichen spezialitäten motiviert das enorm :)
zu den belichtungszeiten:
daguerreotypien (oder auch daguerrotypien geschrieben...) hatten 1842 eine angegebene belichtungszeit zwischen 10 sekunden im gut besonnten atelier und 1,5 minuten bei trübem wetter. (3 jahre vorher waren es noch zwischen 15 und 30 minuten !!! der fortschritt gelang anhand der entwicklung der lichtstarken objektive durch petzval)
nasse kollodiumplatten konnten bereits ab 1851 innerhalb von 5 bis 20 sekunden belichtet werden.
 

Medieninformationen

Kategorie
Fotographica und Modegeschichte 1860 bis 1920
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CON_soleil
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