Friedersbacher Wehrkirchenanlage
im Bezirk Zwettl, Niederösterreich.
Pfarrkirche liegt 560 m hoch (am sogenannten „Kirchenberg" )
Die Gründung der Siedlung Friedersbach an zwei Fernstraßen, die über Zwettl nach Oberösterreich und in den Süden nach Spitz führten, erfolgte mit relativer Sicherheit im 12. Jahrhundert durch die Herren von Rauheneck (Stammburg Rauheneck bei Baden).
Die Friedersbacher Wehrkirchenanlage mit der im Kern romanischen Pfarrkirche, dem Pfarrhof, dem Karner und dem Friedhof macht bis heute einen wehrhaften Eindruck, verstärkt durch die mächtigen Friedhofsmauern. An das romanische Langhaus der Kirche sind nördlich und südlich Seitenkapellen mit Halbkreisrundapsiden angebaut. Der romanische Westturm mit dem 1958 freigelegten Rundbogenportal, Schlitzfenstern und Zwillingsbogenfenstern entstand im 13. Jahrhundert, der gotische Rundkarner um 1350. Teile der Kirchhofummauerung stammen aus dem 12./13. Jahrhundert, auch der an die Friedhofsmauer anschließende Pfarrhof ist teilweise mittelalterlich. 1408 erhielt die Kirche einen gotischen Chor. In vier Chorfenstern haben sich Glasgemälde aus der Zeit um 1420 und 1479 erhalten. Als Stifter wird unter anderen Ulrich Öder von Öd genannt, der 1408 als landesfürstlicher Pfleger auf Lichtenfels erscheint. Während der Hussiteneinfälle 1427 und 1428 wurden Archiv und Klosterschatz des Stiftes Zwettl auf Lichtenfels in Sicherheit gebracht. Während die Burg verschont blieb, wurde Friedersbach verwüstet.(friedersbach.at)