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Joa

Die Kugelmühle in der Nothklamm bei Gams

  • Medienersteller Joa
  • Datum
Gestern anlässlich einer Wanderung durch die Nothklamm besucht und fotografiert.

Steinmühlen, auch Kugelmühlen genannt, dienten in vergangenen Jahrhunderten zum Rundschleifen von Steinen.
Von einem geeigneten, möglichst homogenen Gestein, wie z. B. Marmor, Granit ausgehend, werden Stücke grob in Kugelform vorbehauen. Einige dieser Roh-Kugeln werden in eine kreisförmige Laufrille in einer waagrecht liegenden Scheibe, eventuell aus Sandstein, gelegt. Obenauf kommt eine zweite Scheibe, die auch aus Hartholz sein kann und eine gegengleiche Rille aufweist. Erfolgt der Antrieb der oberen Scheibe wie häufig durch Wasserkraft über ein etwas darüberliegendes Flügelrad im Wasserstrahl, so ist das Mahlwerk auch einfach ständig mit Wasser zu spülen. Die Steine schleifen sich beim relativ langsamen Rollen in den Rillen und beim Anstoßen aneinander selektiv die vorstehenden Buckel ab. Unregelmäßigkeiten und die Kurvigkeit der Rille ändern zudem laufend die Rollachse der Steine, wodurch diese langsam auch quer zur Rollrichtung umgewälzt werden, sodass der Schleifvorgang binnen einiger Tage zu recht vollkommenen und etwa gleich großen Kugeln führt. Die Steinkugeln werden dann der Steinmühle entnommen und erhalten durch eine abschließende Politur ihre gebrauchsfähige glatte Oberfläche.
Quelle Wiki
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Nach einem netten Gespräch mit dem Herrn, der die Anlage betreut, konnte ich direkte Einblicke in die Funktionsweise der Anlage gewinnen.
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und konnte nicht widerstehen, eine der schönen Kugeln, als Erinnerungsstück zu erwerben
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Sehr interessant!! Dass sich die Steine gegenseitig schleifen, hab ich nicht gewusst.
 
Eine wunderschöne interessante Dokumentation! Super!
Ist das Mahlen der Steine recht laut? Ich überlege nämlich gerade, ob ich eine solche Steinmühle im Garten bauen sollte? Wasserfälle hätte ich mehrere zur Verfügung.
Wolfgang (SAGEN.at)
 
Dass sich die Steine gegenseitig schleifen, hab ich nicht gewusst.
Sie werden in erster Linie auch durch die Reibung in den halbrunden Laufrillen unterhalb und oberhalb geschliffen.

Ist das Mahlen der Steine recht laut?
Das Mahlen selbst dürfte nicht das lauteste Geräusch verursachen, zumal der doch recht kräftige Wasserstrahl und der nahe Gamsbach dominieren. Die Geräuschentwicklung durch die Reibung der Kugeln gegenseitig und der auf Untergrund und dem aufgesetzten Wasserrad, wird auch durch die ständige Wasserumspülung gedämpft. Leise ist das Ganze allerdings auch nicht! :)
 
Sie werden in erster Linie auch durch die Reibung in den halbrunden Laufrillen unterhalb und oberhalb geschliffen.
Das dachte ich auch immer, aber dann hab ich >zwischen Sandstein und Holz< gelesen. Naja, steter Wasserfall schleift den Stein ;).
 
Das ist eine interessante Doku.
Haben diese Steinkugeln auch einen praktischen Wert/eine praktische Verwendung?
 
Haben diese Steinkugeln auch einen praktischen Wert/eine praktische Verwendung?
Früher wurden sie angeblich als Kanonenkugeln verwendet. Heute dürfte der Wert eher ein ideeller sein und sie finden als Schmuck- und Schaustück ihre Verwendung.
 

Medieninformationen

Kategorie
Kunst und Kreativ
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Joa
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