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Theresienkirche Innsbruck Votivtafeln Fliesen

  • Medienersteller SAGEN.at
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Zu den großen Rätseln der Innsbrucker Theresienkirche gehören die Votivtafeln.

Im Volksmund wird der Eingangsbereich der Kirche wegen der Fliesen das "Badezimmer der heiligen Theresia" genannt.

Es befinden sich rund 1.000 Votivtafeln in der Kirche, es kann heute nicht mehr geklärt werden, wie diese produziert wurden?
Möglich wäre, dass ein Vorrat von industriell hergestellten Fliesen angeschafft wurden und mit einem nicht mehr bekannten Verfahren beschriftet wurden.
Zudem war die Theresienkirche von der Gauleitung zum Abriss vorgesehen, dennoch schafften es regimekritische Texte auf die Tafeln.

Sollte ein Leser mehr zu den Votivtafeln wissen, würden wir uns auf Hinweise freuen!

© Wolfgang Morscher, 31. August 2013
Ich finde es eine recht schöne Idee, auf diese Weise einheitliche Votivtafeln zu schaffen. Vermutlich konnte man den Text abgeben und das hat auch was gekostet!
 
Mich wundert, daß das "zu den großen Rätseln" der Kirche gehören soll. Solche Täfelchen werden anderswo bis heute hergestellt, z. B. im belgischen Wallfahrtsort Banneux; von dort habe ich schon mal Fotos im Rätselthread eingestellt. Auf der Website von Banneux erfährt man: "Möchten Sie ein Danktäfelchen anfertigen lassen um für eine erhaltene Gnade zu danken? Dann wenden Sie sich an ...". Man reicht seinen Text ein, bezahlt die Gebühr für die Anfertigung, und irgendeine darauf spezialisierte Person malt ihn auf die vorgefertigte Fliese. Die Fliesen sind fertig glasiert und gebrannt; nach dem Beschriften müssen sie nochmal gebrannt werden, damit die Bemalung haltbar bleibt. (Man kann so etwas hobbymäßig machen, Fliesen und andere Keramikgegenstände dafür bekommt man in Hobbyläden, die auch das Nachbrennen übernehmen – ich habe sowas als Schülerin selbst gemacht.) Wallfahrtskirchen haben ein betreuendes Kloster, das sich um solche Dinge kümmert und in so einem Fall die in irgendeiner Fabrik hergestellten Fliesen massenweise auf Vorrat hält.
Da die Votivtafeln in der Theresienkirche bis in die Nachkriegszeit reichen, müßte sich die Herstellerfirma doch noch ermitteln lassen.
 
Ja, Dein Kommentar ist grundsätzlich richtig. Allerdings in Mikro-ethnologischer Analyse wären hier die regionalen Details von Interesse: gab man den Text beim Trafikanten neben der Kirche ab oder beim Kloster neben der Kirche? Wie lange musste man auf die Tafel warten? Wer montierte dann die Tafel? Wir suchen Antworten auf solche Fragen, es scheint schon heute kaum mehr jemanden zu geben, der hier antworten kann.
Es gab zum Beispiel für diese Innsbrucker Theresienkirche auch eine Ziegelaktion, bei der zum Bau der Kirche die Stadtbevölkerung gebeten wurde, im Rucksack Ziegel auf den Berg (= Anhöhe Hungerburg) zu tragen.
Wolfgang (SAGEN.at)
 

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Innsbruck - Ansichten aus Innsbruck, Tirol
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