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'Regata delle Befane' in Venedig

  • Medienersteller klarad
  • Datum
Befana (italienisch: von Epifania) ist die Benennung einer Hexe (oder eines weiblichen Dämons) des italienischen Volksglaubens, welche in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind auf einem Besen von Haus zu Haus fliegt und Geschenke bringt oder straft.
Der Name stammt ab von Epiphanie, dem Kirchenfest der Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar. Der Sage nach soll die Hexe von den Hirten die Frohe Botschaft gehört haben. Der Stern von Betlehem sollte sie zur Krippe führen. Da sie jedoch zu spät aufbrach, verpasste sie den Stern.
Im Laufe der Zeit überwogen die positiven Aspekte ihrer Gestalt, so dass sie heute in erster Linie als gute Hexe gilt, für schlimme Kinder gibt es allerdings ‚Kohle‘ (aber aus Zucker!)
Die ‚Regata delle Befane‘ ist eine scherzhafte Regatta der ältesten Ruderervereinigung Venedigs, genannt ‚Bucintoro‘. Die Teilnehmer sind verkleidet als ‚Befana‘ (eine gute Hexe) und werden begleitet von vielen Booten mit anderen Befanen. An der Rialto-Brücke werden Glühwein und Süßigkeiten verteilt mit guten Wünschen für einen schönen Dreikönigstag.
Da fällt mir noch unsere "Pudelmutter" ein, die auch am Abend des 5. Jänners auftauchen kann ...
far.a
 
@far.a: Noch nie davon gehört, das ist ja sehr interessant. Gibt es von der 'Pudelmutter' auch Bilder ?
 
Wenn die Pudelmuatta kommt und Geschenke bringt
In Teilen des Bezirks Fürstenfeld zieht am Abend vor dem Dreikönigstag eine sonderbar verhüllte Gestalt von Haus zu Haus, um Kinder zu beschenken.
Mit schwarzen und dunklen Kleidungsstücken verhüllt, das Kopftuch tief in das Gesicht gezogen und die Augen mit einer großen Sonnenbrille verdeckt, zieht diese buckelige Brauchtumsgestalt, deren Wurzeln weit zurückreichen, durch Riegersdorf. Bei Häusern von Familien mit Kindern klopft die Pudelmuatta mit dem Stock behutsam mehrmals an die Tür. Öffnet sie sich, huscht die Gestalt wortlos schnell ins Haus und schüttet vor den Kindern Nüsse, Äpfel, Birnen und Süßigkeiten auf den Boden. So rasch und wortlos, wie sie gekommen ist, verschwindet sie wieder. Vereinzelt hört man ein "Brav sein!" von ihr.
Heidi Flechl hat mit diesem Brauch Erfahrung: "Niemand darf erkennen, wer hinter dieser dunklen Verkleidung steckt, worauf die Pudelmütter besonders achten." Laut Aloisia Maier wird dieser alte Brauch in Riegersdorf seit langer Zeit durchgeführt: "Ich gehe bereits seit mehr als 50 Jahren als Pudelmuatta." Sie kann auch von nicht ungefährlichen Erlebnissen berichten: "Einmal hat eine Frau ihr Haus versperrt, da sie nicht wollte, dass die Pudelmuatta hereinkommt. Aber ich habe einen Hintereingang gekannt und mich dort hineingeschlichen. Die Frau hat ein Holzscheit ergriffen. Ich musste über den Hof flüchten - die Frau hinter mir her."
Dringend erwartet
In einigen Orten des Bezirkes Fürstenfeld wird die Pudelmuatta von Bäuerinnen dringend erwartet. Maier: "Man glaubt, dass die Hühner in einem Jahr, in dem keine Pudelmuatta ins Haus kommt, weniger Eier legen werden. Daher ist sie dort ein gern gesehener Gast."
Bertl Ludwig weiß, dass die Pudelmuatta in Altenmarkt bei Fürstenfeld in den 20er-Jahren zu armen Bauern kam und Rüben, Erdäpfel und Kraut brachte, damit die Kinder zu essen hatten.
In alten Aufzeichnungen wird die Pudelmuatta fast immer als eine mit weißen Tüchern eingehüllte, alte verrunzelte Frau mit einem Buckel beschrieben. Sie ließ aus ihrem Umhang Äpfel und Nüsse in den Raum rollen, im Volksmund als "pudeln" bezeichnet. Davon wird auch der Name hergeleitet.
Der Brauch ist im nördlichen Teil des Bezirks Fürstenfeld und im Bezirk Hartberg verbreitet.
Aus einem Zeitungsartikel (Kleine Zeitung) vom 9.1.2012.
Da sie rasch wieder verschwindet, hat sie noch keiner photographiert!
far.a
 
Danke !! Das erinnert wirklich sehr an die italienische Befana, die laut Wikipedia auch mit der alpenländischen Perchta verwandt ist.
 

Medieninformationen

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Brauchtum
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klarad
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