fabrikhalle 1930er

Sehr beeindruckendes Dokument!
Es ist mir völlig unklar, was hier wohl unter hohem Holzeinsatz produziert wird? Höchst bemerkenswert erscheint mir aber der die Transmission im Bildhintergrund. Eine sehr wichtige, aber auch ziemlich gefährliche technologische Entwicklung, die zu dieser Zeit zum Glück am Rückgang war. Erstaunlich ist auch der bemannte Lastenkran.
Wolfgang (SAGEN.at)

Nun, ich würde sagen, das ist eine Form von Großtischlerei und/oder Verpackungsbetrieb ... was sehe ich da auf dem Bild bzw. glaube ich zu sehen:

Ganz vorne links im Bild die "Werkbank für Metallarbeiten", nur hier wird mit Metall gearbeitet, um Kratzer und Beschädigungen von Holzarbeitsstücken zu vermeiden: der eingespannte Metallteil (Metalltür?) wird von den Backen des massiven Schraubstockes gehalten - wäre der zu bearbeitende Teil aus Holz, würde man einen Weichholz-Schutz über die Backen gezogen haben, um Beschädigungen (Pressmarken) der Oberfläche zu vermeiden; auch sonst ist alles eher metallisch, die Nieten mit groben Köpfen - also finden hier keine "empfindlichen" (Holz)Arbeiten statt. Links vom rechten Schraubstock anscheinend eine metallene Richtplatte zum "ausrichten" von Metallbeschlägen, gradebiegen von Nägeln etc.
Mittig dahinter stapeln sich auf einer bereits verpackten/verschlagenen Ware jede Menge sauber zugerichtete und gehobelte Bretter - ohne Äste, nicht wie die groben Verpackungskistenbretter!
Links vorne im Bild eventuell ein großer Fräskopf zum schrägen Abfasen von Brettern.
Links mittig vom Bildrand vier gleich gearbeitete quadratische Holzkisten mit leicht bombierter Oberseite; folgt man der Linie der 4 Kisten sieht man teilw. verdeckt eine hölzerne Hobelbank, weit links dahinter stehend ein relativ zartes Regal ...
Am Kranhaken im großen Holzverschlag ein interessantes Objekt, das an einen Prunk- oder Aufbahrungssarg erinnert, mit vier seitlich schräggestellten Einschaufenstern, deren Rahmen vernietet erscheinen - es können aber auch Öffnungsklappen sein mit obenliegenden Griffen. Eventuell ist die Oberfläche mit Metall überzogen (wie bei Särgen für Gruftbestattung üblich). Gleich hinter dem Arbeiter eine ähnliche, noch unverpackte Konstruktion mit ebensolchen Fenstern, der Oberteil aber noch in Holz.
Rechts von der Bildmitte eventuell eine große Kabelrolle liegend - dahiner scheint ein Arbeiter an einem leiterähnlichen Objekt zu arbeiten. Der Arbeiter vor der Rolle wiederum steht vor einem noch liegenden (Schubladen?)Kasten mit vier relativ hohen Beinen (früher mußte man unter den Möbeln wischen können!)
Rechts an der Säule eine Tischler-Säge hängend, wieder rechts daneben unter der abgerundeten Haube könnte ein Dickenhobel sein, aber wo wäre der (Transmissions)Antrieb? Jedenfalls weisen die runden Seitenauslässe auf runde mechanische Bewegung (Transportwalzen? Mittig Messerwalze) ... dazu würden jedenfalls die vielen vielen Hobelspäne am Boden passen, die rechts bis in den Vordergrund reichen
Rechts hinten mehrere Tischlerarbeiten: Regale, Borde, ...
Links der rechten Säule vergleichen (?) zwei Männer die Seitenteile oder Türen der darunter liegenden künftigen Vitrine bzw. des Schränkchens, dahinter lehnt Hobelware in verschiedenen Farben = Holzsorten. Davor ein einzelner Arbeiter, der an einer (bereits verschlossenen?) Kiste welche auf Unterstellern liegt, letzte Hand anlegt ...
Die Transmissionswellen ganz hinten deuten jedenfalls auf eine Menge Einzelmaschinen hin ...