Die Pfarrkirche zum Hl. Leonhard in Möllbrücke beherbergt einen der großen und bemerkenswertesten Flügelaltäre Kärntens. Er wurde um 1515 geschaffen und zeigt einerseits große Nähe zu einem Südtiroler Meister (Meister von Niederolang), andererseits weist die Bemalung und die Ausstattung auch auf den süddeutschen Raum hin (Darstellungen von Heinrich II., Kunigunde und der Hl. Afra). Der Altar besteht aus einer Predella mit Flügeln, dem Schrein mit einem Paar feststehender und einem Paar beweglicher Flügel, den beiden Schreinwächtern und einem hoch aufsteigendem Gesprenge. Bemerkenswert ist auch die Bemalung der Altar-Rückseite mit dem Hl Christophorus und den Diakonen Staphanus und Laurentius auf den Standflügeln. Der Altar steht so großem Abstand vom Chorschluss, dass er von den Gläubugen zu bestimmten Festen umschritten werden kann. Zur Fastenzeit und im Advent wird der Altar geschlossen, sodass dann die gemalten Seiten der Schrein- und Predellaflügel sichtbar sind.
Mit Ausnahme eines Neogotischen Tabernakels in der Predellamitte ist der Altar noch im ursprünglichen Zustand.
©Harald Hartmann, Oktober 2015