Santa Pudenziana, vollständig Santa Pudenziana al Viminale, ist zusammen mit ihrer Schwesterkirche Santa Prassede eine der ältesten Kirchen Roms. Die frühchristliche Kirche wurde wahrscheinlich im 4. Jahrhundert errichtet. Unterhalb der Kirche befinden sich die Überreste eines römischen Wohnhauses. Es bestehen Hinweise auf eine Nutzung schon dieses Privathauses als christliche Versammlungsstätte ab dem 2. Jahrhundert – damit wäre Santa Pudenziana, wenn denn ihre noch betretbaren Vorgängerbauten mitberücksichtigt werden, die älteste bekannte Kirche. Die Kirche ist der heiligen Pudentiana geweiht, einer frühchristlichen Jungfrau und Märtyrin.
Santa Pudenziana beherbergt ein wertvolles Mosaik in der Apsis, ein Hauptwerk der spätantiken Mosaikkunst, entstanden ca.380 n.Chr. (Das älteste Mosaik dürfte das von Sa.Costanza von 360 sein). Es stellt den thronenden Christus als lehrenden Philosophen dar in der Form des bärtigen, des sogenannten „syrischen“ Typs. Neben ihm die Apostel Paulus und Petrus, bekränzt von Personifikationen der Kirche, die aus den Heidenchristen (Ecclesia ex gentibus) und der Judenchristen (Ecclesia ex circumcisione) besteht. Diese wurden noch in der Spätantike zu Pudentiana und Praxedis umgedeutet. In der Apsis der Basilika Santa Prassede, die nach Aufkommen der Verehrung der beiden Schwestern errichtet wurde, sind beide Frauen jeweils zwischen zwei anderen Heiligen abgebildet und flankieren Christus. Am Himmel sind zu Seiten des Gemmenkreuzes die vier Symbole der Evangelisten zu sehen: Engel, Löwe, Stier und Adler. Das Mosaik wurde bei der Barockisierung auf allen Seiten beschnitten, es existiert jedoch eine Zeichnung von Alfonso Chacón, die den ursprünglichen Zustand zeigt. Der Engel und der Adler im oberen Bildabschnitt sind nur noch zum Teil sichtbar, unterhalb Christi fand sich noch eine Darstellung der Taube als Symbol für den Heiligen Geist und des Lammes Gottes.
Im Vergleich zu den wesentlich später entstandenen Mosaiken von Santa Prassede [
https://www.sagen.info/forum/media/santa-prassede-rom.49569/] sieht man, dass die Darstellung viel lebendiger ist.
