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Elfie

Bürg & Schlossermeister

  • Medienersteller Elfie
  • Datum
Epitaph beim Westtor der Pfarrkirche Waldhausen in Oberösterreich.
Inschrift:
HIE RUHEN DIE GEBEINER DES
HERRN PHILIPP SCHLAGER BÜRG&
SCHLOSSERMEISTER ZU WALD=
HAUSEN, DER AM 2TEN JUNI 1810
IM HERRN ENTSCHLAFEN IST.
ER LEBT BEINAH´ 61 JAHR
JEZT LIGT ER IN DER STILL
SEIN LEBENSFADEN RISS, ER WAR GAR.
DIE ERD´ WURDE SEINE HILLE.
NUN, GOTT WIRD IHM,
SICHER GNAEDIG SEIN!
RUFT DIE WITWE,
ZWAR DOCH NICHT ALLEIN:
AUCH MIT IHR-NEUN KINDER.
Das ist ja ein hinreißender Text. Dieses "er war gar" kenne ich aus Schwaben auch in dieser Bedeutung; ins Hochdeutsche würde ich es übersetzen: "Er war hin" ;). Das bayerische Wörterbuch dagegen bietet als Übersetzungen für "gar" nur an: "1. aus, beendet, zu Ende, vorbei; 2. aufgebraucht, erschöpft". Ich lese ständig auf Grabtafeln was von "neun Kindern" – die armen Frauen kamen ja aus der Schwangerschaft gar nicht mehr raus ... :rolleyes:
 
Auch bei uns hieß gar (goa) aus, zu Ende, aber im Sinne von einer Menge, meist Essen. Erschöpft oder tot nicht. Ich war ziemlich erstaunt, als ich dann lernte, dass gar fertig gekocht heißt ;). Essen war bei uns erst mal fertig und dann goa, wenn es aufgegessen war ;).
Ja, die Frage ist, ob diese Kinder jeweils von der Witwe gemeint waren oder alle zusammen, meist starben ja Frauen im Kindsbett und der gute Mann kam oft mit mehreren Frauen zu seiner Schar.
 

Medieninformationen

Kategorie
Friedhofskultur
Hinzugefügt von
Elfie
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