Inschrifttafel am Stadel bei der Gedenkstätte Randegg, Niederösterreich
Tafel 1:
Diese Gedenkstätte wurde auf Initiative von
GR Pfarrer Adalbert Waser in Zusammenarbeit mit den
Schülern des Polytechn. Lehrgangs errichtet.
Sie erinnert an die tragischen Ereignisse im April 1945.
Die Gedenkstätte wurde am 15. April 1980 von Dr. Alois Stöger,
Weihbischof von St. Pölten, der diese dramatischen Tage im Pfarrhof
Randegg miterlebte, feierlich gesegnet.
Dank gebührt dem Grundbesitzer, Herrn Gottfried Pöchhacker, für
sein Entgegenkommen und die jahrelange Betreuung der
Gedenkstätte.
Tafel 2:
In den letzen Wochen des 2. Weltkrieges sollten die letzten
überlebenden Zeugen des Terrors beseitigt werden.
Auf dem Durchmarsch wurden am 5., 6. und 10. April 1945
KZ-Häftlinge an der Schliefaustraße bzw. im Ort Schliefau
durch SS-Wachen erschossen.
Die Häftlinge mit den Nummern
2.868, 49.804, 52.861, 65.626, 82.887, 104.599
haben, nach amtlicher Todesfeststellung durch Dr. Schlinkert
aus Gresten, am Randegger Pfarrfriedhof ihre letzte Ruhestätte
gefunden.
Tafel 3:
Am 15. April / 8 Uhr kündigte der Gendarmerieposten Scheibbs
90–100 Personen an – Männer, Frauen und Kinder – ,
die mit Autobus und LKW zunächst von Scheibbs nach
Randegg transportiert werden sollten.
Anschließend sollten die Häftlinge von hier mittels
Pferdewagen nach St. Leonhard/Wald gebracht werden.
Tafel 4:
Der damalige Gendarm spricht von 89 oder 98 Personen,
die zwischen 9 und 10 Uhr am Marktplatz Randegg ankamen.
Nach einer Vermutung war die Erschießung
schon längst beschlossen, da der Autotransport nur
bis Randegg vorgesehen war.
Tafel 5:
Nach einem mehrstündigen Aufenthalt auf dem Randegger
Marktplatz, während Frauen oft unter Lebensgefahr den
Halbverhungerten noch ein Stück Brot zusteckten und
Gendarmerieinspektor Glas einen Teller Suppe für jeden
organisierte, traten die Häftlinge den Fußmarsch in die
Talmulde an. Nach einer Rastzeit, während die Kinder auf
den umliegenden Wiesen noch Frühlingsblumen pflückten,
wurden sie durch ein SS-Kommando erschossen und dann
verbrannt.
Tafel 6:
Vorübergehend wurden die Reste inmitten
der Talsenke bestattet.
Nach 2 Jahren wurden Exhumierungen
durchgeführt und am 28. 11. 1947 letzte Reste
nach Ungarn überführt.
Namen und Daten der Opfer
Mehr: [
https://www.doew.at/cms/download/7ett0/2_scheibbs.pdf]