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Joa

Schlafzimmer

  • Medienersteller Joa
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Heute anläßlich eines Besuches des Museumsdorfes Niedersulz aufgenommen.

Das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz ist die zentrale museale Institution im Weinviertel. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die museale Erfassung der dörflichen Kulturgeschichte des Weinviertels, insbesondere der Volkskultur.
Einmalig sind die Idee des Gründers mit der Schaffung eines dörflichen Ensembles zur Abbildung der anonymen Architektur des Weinviertels und das darin enthaltene Architekturinventar, das eine Vielfalt von formalen Details zeigt.
Im so entstandenen nach Idealbildern konstruierten Museumsdorf wird bei der Erweiterung durch Einzelbauten dem Prinzip der historischen Zusammenhänge und der Ganzheitlichkeit der Darstellung entsprochen. Soweit es das Museumsgelände zulässt werden weiterhin historisch gewachsene Blickachsen berücksichtigt. Der neue wissenschaftliche Anspruch fordert größtmögliche Authentizität insbesondere bei der Wahl von Materialien und Techniken beim Übertragen, aber auch bei der Ausstattung und Einrichtung der Gebäude.
Als Freilichtmuseum sammelt, bewahrt, erforscht, präsentiert und vermittelt das Weinviertler Museumsdorf Baukultur und Sachzeugnisse in ihren jeweiligen kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, geistige Zeugnisse (z.T. zum immateriellen Kulturerbe gehörig) sowie ökologischen Grünraum und historische Gärten ab dem späten 18. Jahrhundert, schwerpunktmäßig aus dem 19. Jahrhundert.
Quelle: https://www.museumsdorf.at/de
Das Malen der Holzmaserung forderte die Vielseitigkeit der Tischler von damals heraus. Die Schlafzimmermöbel meiner Eltern waren in "Palisander", wie die hier die Tafeln an den Fußteilen. Ein befreundeter Tischler erzählte, dass sein Chef, der ein gewisses Problem hatte, dieses Muster immer am Morgen malte, da gelang es am besten, weil er noch sehr zitterte.
 
Die Malerei hat der Tischler nicht gemacht. Das war der Job des Malers. Maler die das Können, sterben auch aus: hier von http://www.dekorationsmalerei.at/holzmalerei/ Die Holzmalerei (Holzimitation) ist eine Technik mit der sich die verschiedensten Holzarten täuschend echt nachahmen lassen. Bei der Ausführung der Holzmalerei spricht man vom lasieren, fladern oder maserieren.

Im 19. Jahrhundert erlebte die Technik der Holzmalerei - wie auch allen anderen dekorativen Maltechniken aus dem Malerhandwerk - Ihren Höhepunkt. Die damaligen Maler – Dekorationsmaler genannt - übten die Holzmalerei in höchster Perfektion aus. Auf Werkstoffen wie unter anderem Türen, Tore oder Möbel die aus "billigem" Weichholz hergestellt wurden, wurde damals vom Maler und Anstreicher bzw. dem Dekorationsmaler mit Farbe teures edles meist Hartholz vorgetäuscht. Zum Einen wären oft Möbel oder Türen aus hartem Hölzern unerschwinglich gewesen zum Anderen konnte der Maler das Holz in seiner schönsten Form und Farbe malen wie es dem Tischler meist gar nicht oder nur selten zur Verfügung stand. Der Untergrund dafür wurde damals mit Ölfarbe aus Leinöl (Leinölfarbe) vorbereitet und dann mit Öllasur oder Wasserlasur maseriert. Solche Ölfarbenanstiche waren extrem haltbar. Oft findet man heute noch Maserierungen die über 100 Jahre alt sind. Gemalt wurden Holzarten wie Pitsch Pine, Palisander, Silbereiche, graues Ahorn sowie Vogelaugenahorn oder amerikanisches Ahorn, Esche und Blumenesche bzw. ungarische Esche, Amboina und Thuja, Rosenholz, Zitronenholz sowie alle Arten von Mahagoni usw. In besonderen Bereichen wurde zur Holzimitation Schildpatt imitiert. Eigentlich ein Material das aus dem Tierreich stammt. Bei besonderen Ausführungen wie z. B. auf Salontüren wurden die Plattbahnen mit Schildpatt in rot, grün oder Gold imitiert. Emil Becker - Maler und Lehrer an der gewerblichen Fachschule der Stadt Köln - schrieb 1893 dazu "Obschon französische Holzmaler häufig ganze Doppeltüren mit rotem Schildpatt bemalen, wollen wir dieser Geschmacksverwirrung nicht folgen und dasselbe höchstens als Einlage für Plattbahnen gebrauchen ...". Man hat auch "Steinimitationen gemalt. Das sieht man oft bei Altären.
 

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