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Oksana

Sphinx in Sankt-Petersburg

  • Medienersteller Oksana
  • Datum
Sankt-Petersburg hat in seiner architektonischen Gestaltung gemeinsame Züge mit vielen anderen Ländern, darunter mit Ägypten – vor allem wegen seiner Sphinxe. Petersburg hat insgesamt mehr als 20 Sphinxe, die berühmtesten und die ältesten von ihnen befinden sich am Universitätskai an der Newa vor dem Gebäude der Akademie der Künste (Wasiljewskij-Insel).

Diese Sphinxe haben eine sehr interessante Geschichte:
Sie wurden während der Ausgrabungen in Ägypten (Theben) 1820 gefunden. Dort sah sie der russische Offizier A.Murawjew, der sich sofort an die Regierung mit der Bitte wendete, diese alten Statuen für Russland zu kaufen. Die Genehmigung und das Geld hat er bekommen, aber Frankreich interessierte sich auch für die Sphinxe. Letzten Endes konnte Russland sie Frankreich für 62000 (in anderen Quellen 65000) Rubel (ungefähr 1800 Euro, für damalige Zeit eine grosse Geldsumme) aufkaufen. Die Sphinxe wurden nach Russland auf einem für diesen Zweck extra ausgerüsteten Schiff „Gute Hoffnung“ gebracht, die Fahrt dauerte ein ganzes Jahr. So kamen die Sphinxe im Jahre 1832 nach Sankt-Petersburg und wurden 2 Jahre später am Universitätskai der Newa auf hohe Granitpostamente gestellt. An jedem Postament wurde die Inschrift gemacht: „Sphinx aus Theben in Ägypten, 1832 in die Stadt des heiligen Peters gebracht“.

Die Sphinxe sind etwa 3,5 Tausend Jahre alt. In Theben schmückten sie eine Allee am Palast von Amenhotep III, dem ägyptischen Pharao der 18.Dynastie, der 1419-1383 v.u.Z. lebte.
Bemerkenswert ist, dass beiden Sphinxen ein Stück Stein am Gesicht in der Kinngegend fehlt. Und das ist kein Zufall. Es ist bekannt, dass alle Modefans in Ägypten Knebelbärte trugen, die sie sehr sorgfältig pflegten. Und das Knebelbart des Pharaos war eines der Symbole seiner Hoheit, wie Krone oder Zepter. Die Bildhauer, die diese Sphinxe gemacht haben, wollten ihrem Pharao sicher schmeicheln und haben darum den Sphinxen seine Gesichtszüge beigegeben. Aber nach dem Tode von Amenhotep III kam sein Sohn Amenhotep IV an die Macht, der seinen Vater anscheinend nicht besonders liebte, denn er befahl, von allen Skulpturen des alten Pharaos das Knebelbart abzusprengen.
Die Hieroglyphen am Postament unter der Sphinx nennen verschiedene Titel von Amenhotep III.

Sankt-Petersburg, 20.November 2007
Ein wunderschönes Bild!

Trotzdem tut mir der arme Pharao/Sphinx im Eis leid! Wahrscheinlich ist ihm der Bart abgefroren...
 

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Städte und Stadtteilporträts
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Oksana
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