Gedenktafel Friedhof Hadersdorf-Weidlingau

Sowas hab ich noch nie gesehen! "Der erste Leichnahm ..." Auch der längst vergessene Beruf (naja, eher Neben- oder Rentnerberuf) des Leichenansagers ist genannt. Und daß über all den Genannten der Pfarrer vergessen wurde, ist erst viel später aufgefallen und auf gesonderter Tafel mit modernerer Schrift nachgeholt worden. Ich bin begeistert!

Ja, das sind Fundgruben - und bei einem Besuch musst du viel Zeit einplanen!!

Die Zugfahrt Ulm-Wien dauert 5 Std. 34 Minuten - das ist ja sogar erträglich ... Na, dieses Jahr nicht mehr. Obwohl Friedhöfe auch in der kahlen Jahreszeit ihre Reize haben.

Ein großartiges Dokument!
Die Funktion des "Leichenansagers" ist mir nach wie vor ein wenig unklar?
Wolfgang (SAGEN.at)

@ Wolfgang: Ehe Todesanzeigen in der Zeitung üblich waren, ging der Leichenansager (Leichenbitter) im Ort herum und teilte den Leuten mit, wer gestorben war und wann er beerdigt wurde, damit sie am Begräbnis teilnehmen konnten. Es war eine Art öffentliches Amt, das meist alte Leute übernahmen; im 19. Jahrhundert war das noch weit verbreitet, in manchen Gegenden auch noch im frühen 20. Jahrhundert.
Wenn du Schwäbisch verstehst, kannst du hier in einem Artikel der Stuttgarter Zeitung (in den zwei letzten Absätzen) noch einiges dazu lesen.

Danke für Euer Interesse! Bei uns hieß das "Eisogn", einsagen gehen. Wenn mein Großvater einen bestimmten Mann die Straße heraufkommen sah, wusste er, dass wieder einer der alten Kameraden (Kameradschaftsbund) gestorben war. Aber auch für Private (Nachbarschaft) kam der Einsager. Vom KB kam der Obmann, bei den Nachbarn weiß ich nicht, ob das ein bestimmter oder es wechselte. In den Streusiedlungen, zu der auch das Großelternhaus gehörte. Im "Markt" machte das der Mesner.
@Babel: in der kahlen Jahreszeit kommt noch ein Phänomen dazu: hunderte Raben. V. a. auf dem Hernalser, aber alle kenn ich natürlich auch nicht .