Grabstein im jüdischen Friedhof Seegasse im 9. Bezirk in Wien.
Ursprünglich gab es in der Seegasse 931 Grabsteine. Nach Kriegsende konnten etwa 280 Steine identifiziert und wiederaufgestellt werden. Ihre exakte Wiederaufstellung ist dem zweibändigen Werk Bernhard Wachsteins (1912) zu danken, dass eine genaue Erfassung sämtlicher Grabsteine und einen Plan des Friedhofes enthält. Mehr als vierzig Jahre nach der Zerstörung und etwa 400 Jahre nach seiner Gründung wurde der ehemalige Freithof in Oberen Wörth in der Rossau am 4. September 1984 im Rahmen einer kleinen Feier wiedereingeweiht.
Neben Samuel Oppenheimer fanden zahlreiche wichtige Vertreter der Wiener Gemeinde hier ihre letzte Ruhestätte, u.a. Rabbi Menachem Hendel (1611). Simeon Auerbach (1631), 1598 erster „Wiener Hofjude", Jakob Koppel Fränkel (1670), der eigentliche Retter des Friedhofs, und Diego de Aguilar , der 1737 die „Türkische" Gemeinde Wien gründete, die einen von der Israelitischen Gemeinde unabhängigen Status und einen eigenen Tempel in der Zirkusgasse besaß.
Quelle: Friedhofsführer