Tatort Kreuzstadl
Eines der grausamsten Massaker zu Kriegsende auf heute österreichischem Gebiet findet in Rechnitz statt. Am 24. März 1945 werden an die 1 000 ungarische Juden vom Lager Köszeg mit der Eisenbahn nach Burg transportiert , von wo aus sie zu südlich gelegenen Lagern marschieren und beim Bau des „Südostwalls“ eingesetzt werden sollen. 200 kranke, für den Arbeitseinsatz zu schwache Männer werden zum Bahnhof Rechnitz zurückgebracht. Am Abend desselben Tages findet auf Schloss Batthyàny in Rechnitz, dem Sitz der Unterabschnittsleitung, ein NSDAP – Kameradschaftsfest statt. Von dort aus macht sich eine Gruppe von etwa 15 Personen mit Waffen auf den Weg in die Nähe des Kreuzstadls, wohin in der Zwischenzeit die völlig erschöpften Juden gebracht worden sind. In der Nacht auf den 25. März werden ungefähr 180 Menschen von Teilnehmern des Festes ermordet. Etwa 20 Männer lässt man vorerst am Leben, um die Leichen zu verscharren und ihre Habseligkeiten auf einen LKW zu laden, der sie ins Schloss bringt. Am nächsten Abend werden auch sie ermordet.
(Text an der Gedenkstätte Rechnitz)
14. Juni 2014
far.a