einem bewaldeten Höhenrücken (553m) zwischen Mostviertel und Donautal bei Melk, der im Westen vom Melktal begrenzt wird, eine kleine Bogenbrücke ist sichtbar.
Von weitem sichtbar liegt der „Weiße Stein" auf einem Platz am Westabhang des Hiesberges zwischen den Orten Zelking und Matzleinsdorf. Die Weißfärbelung des Steines soll auf einen sehr alten Brauch zurückgehen, welcher in einem Gedicht festge-schrieben wurde:
Am Hang des Hiesbergs schimmert ein Felsblock hoch und breit,
ist weiß gefärbt wie Gemäuer, man sieht ihn schon weit.
Im Tale steht eine Mühle, der Felsblock schaut hinein!
Das ist die Geißenmühle, dies ist der „Weiße Stein".
Das Weiß am Stein verwittert in Regen, Sturm und Eis,
da kommen die Matzleinsdorfer und färben ihn wieder weiß!
Wieso? Es war in alten Zeiten ein Jahr der Hungersnot,
da stand das Mühlrad stille, der Müller kam ums Brot.
Er irrte, selber hungernd, in Wald und Flur umher,
er fand kein rechtes Futter für seine Ziege mehr.
Das war die liebste Habe, sein einziger Kamerad.
„Wir müssen beide hungern, kein´ wird von uns mehr satt"
Da kam ein Bauer, der wollte ihm helfen in der Not,
er nahm die Ziege und gab ihm dafür ein Laibchen Brot.
Der Müller stieg auf den Felsen und sah der Ziege nach,
er wollte das Brot nicht essen, sein Herz schrie auf und brach.
Die Matzleinsdorfer fanden ihn oben und sargten ihn auch ein,
und schützten den Fels zum Gedenken, als wär's ein Leichenstein.
Die Dörfler bewahren noch heute den alten Brauch getreu,
Sie streichen, sooft verwittert, den Weißen Stein aufs neu.
Sie ehren und begreifen des Geißenmüllers Schmerz,
uns rührt an dieser der Matzleinsdorfer gutes Herz
Quelle: „Da Hiasberg“ Kleindenkmäler, historische Steine und Kultstätten am Hiesberg - Franz Handl