Über 600 Jahre lang wird an diesem Ort Gottesdienst gefeiert. Seit Jahrhunderten waren Generationen unserer Vorfahren bemüht, durch Bau, Ausstattung und Erhaltung dieses Gotteshauses eine würdige Stätte für den Gottesdienst und die Spendung der Sakramente zu schaffen.
So ist die Stadthauptpfarrkirche St. Egid in Klagenfurt mehr als ein Museum oder Kulturdenkmal. Ihre Bedeutung als Kirche, Zeugnis von Glaubenskraft und Frömmigkeit, bleibt dadurch und so lange lebendig, als in ihr gebetet, Gottes Wort verkündigt, Gottesdienst gefeiert wird und die Sakramente gespendet werden.
Überblick über die Geschichte von St. Egid
1255 Erste Nennung einer Seelsorgestation von Maria Saal in Klagenfurt
1347 Erste urkundliche Erwähnung eines Gotteshauses “sand Gilgen” (St. Egid) in Klagenfurt
1519 Nennung von drei Priestern an der Kirche St. Egid im Schematismus
1535 Zerstörung des Pfarrhauses durch einen Großbrand
1540 Restaurierung der Kirche
1563 Erster evangelischer Gottesdienst Klagenfurts in St. Egid
1571 Beginn der Führung von Taufbüchern in St. Egid
1571 Erdbeben beschädigt die Kirche
1600 Rekatholisierung der Kirche
1603 Erhebung von St. Egid zur selbständigen Pfarre
1636 Brand, der den Pfarrhof und den romantischen Karner zerstört
1639 Weihe der Filialkirche zum Hl. Geist
1678-1705 Jakob Rohrmeister, Historiker und Baumeister, Pfarrer von St. Egid
1680 Weiteres Erdbeben beschädigt die Kirche
1690 Abbruch der romanischen Kirche wegen Schäden nach einem neuerlichen Erdbeben
30.7.1692 Grundsteinlegung für den neuen Turm durch J. F. Graf Orsini-Rosenberg
8.9.1697 Einweihung der Kirche in heutiger Gestalt (der Turm ist nur bis zum Erdgeschoß aufgeführt)
1706 Das neue Geläute erklingt erstmals
1709 Fertigstellung des Turms
1723 Neuerliche Brandschäden an Kirche und Turm
1729 Errichtung des neuen Hochaltars
1742 Einweihung der Filialkirche am Kreuzbergl
1749 Einführung der Heilig-Haupt-Andacht unter Lorenz Klein
1760/61 Anbringung der Deckenfresken von Fromiller und Mölkh
1772 Auffassung des Friedhofs vor der Kirche als Begräbnisstätte der Stadt
1780 In St. Egid leben 9689 Personen, davon 8344 ‘Kommunikanten’
1784 Regulierung der inzwischen drei Stadtpfarren unter Kaiser Joseph II.
1817-1827 Sturmschäden nach zwei Orkanen machen eine Deckenrenovierung notwendig
1827 Einweihung einer neuen Glocke
1832 Lösung der rechtlichen Verbindung von St. Egid zum Gurker Domkapitel
1859-1861 Innenrestaurierung
1877 Renovierung des Turms
1893 Neugestaltung der Fassade durch Architekt Franz Schachner
1895 Aufstellung der Maria-Lourdes-Statue im Nordosten der Kirche
1906 Errichtung einer Orgel
1909 Schleifung der Häuserreihe an der alten Ringmauer (u.a. Organistenhaus) zum Heuplatz
1914-1918 Erster Weltkrieg - die Glocken werden abgenommen und abtransportiert
Bis 1918 St. Egid ist Garnisonskirche
1924 Einweihung eines neuen Geläutes (darunter die sog. “Heimatglocke”)
1932 Gründung des Kirchenmusikvereins zu St. Egid
1932 Weihe der Christkönigskirche und des neuen Priesterhauses am Lendkanal
1938-1945 NS-Herrschaft und zweiter Weltkrieg: starke Beschränkungen für die Kirche
1942 Abtransport der Glocken - ein Klagenfurter Apotheker rettet die Heimatglocke
1944 Schwere B