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TeresaMaria

Der Lindwurm von Klagenfurt

November 2012- der Klagenfurter Lindwurm mit abendlicher roter Beleuchtung.

Die Sage vom Lindwurm-


DER KAMPF MIT DEM LINDWURM

Zur Zeit, als in Karnburg Herzog Karast regierte, wuchs dort, wo heute Klagenfurt liegt, wildes Gesträuch im feuchten Moos. Nur auf den Bergen ringsherum wohnten Menschen. Wehe aber, wenn sie selbst oder eines von ihren Tieren sich in den nebeligen Sumpf verirrten - sie kamen nicht mehr zurück. Ein Ungeheuer lag dort im Dickicht versteckt und verschlang alles Lebendige. Niemand wagte sich in seine Nähe, kein Hirte getraute sich mehr, dort unten nach einem verlorengegangenen Stück Vieh zu suchen, selbst die tapfersten Männer fürchteten sich vor dem dumpfen Heulen, das manchmal aus dem Moore drang.

Da ließ der Herzog am Rande des Sumpfes einen festen Turm erbauen und von weit und breit die Knechte zusammenrufen. Vom sicheren Turme aus sollten sie das Ungeheuer bekämpfen, mit List oder mit Gewalt. Dem Sieger versprach er die Freiheit, Land und reichen Lohn.

Einige mutige Knechte machten sich nun ans Werk. Sie banden einen fetten Stier an eine lange Kette, an der ein Widerhaken befestigt war, und versteckten sich im Turm, von dessen kleinen Fenstern aus sie die Gegend überschauen konnten. Das Brüllen des gefesselten Stieres hallte über den Sumpf und lockte das Ungetüm hervor. Schon von weitem hörte man es kommen. Pfeilgeschwind schoß es daher, mit seinen Flügeln peitschte es das Wasser, am Körper war es mit großen Schuppen bedeckt, im schnaubenden Rachen drohten furchtbare Zähne. Mit seinen Krallen stürzte sich das Untier auf den zitternden Stier und begann ihn zu verschlingen. Da aber blieb es am Widerhaken hängen und wie ein Fisch an der Angel schlug es mit dem riesigen Schwanz um sich. Es war aber umsonst; je heftiger der Lindwurm an der Kette zerrte, desto tiefer grub sich das Eisen in den Rachen. Er kam nicht mehr los und die Knechte konnten ihn mit ihren eisernen Keulen erschlagen.

Das ganze Land atmete auf, als es von seiner Plage befreit war, und die Leute siedelten sich in der Niederung an, wo der Herzog an Stelle des Turmes ein Schloß erbaute. Das Gestrüpp wurde ausgerottet, der Sumpf trockengelegt und der Boden bebaut. Das war die älteste Ansiedlung im Klagenfurter Becken.

Zum Andenken an diesen Kampf steht ein riesiger steinerner Lindwurm auf dem Neuen Platz in Klagenfurt, und die Hauptstadt Kärntens zeigt heute noch in ihrem Stadtwappen den Turm mit dem Sagentier.

Quelle: Franz Pehr, Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 1, S. 9.
www.sagen.at
So rot sieht der Lindwurm aber ganz schön erschreckend aus!
Sind eigentlich in Klagenfurt Überreste von dem in der Sage beschriebenen Lindwurm erhalten?
Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich hab im Seebachtal bei Mallnitz eine Sage gefunden:

Der Lindwurm vom Stappitzer See

Der Lindwurm zu Klagenfurt soll laut einer Sage am Stappitzer See aus einem Hasenei geschlüpft sein. Seine Nahrung waren die Schafe und Kühe, die am Ufer weideten. Der Lindwurm wuchs sehr schnell und hat immer mehr Tiere verschlungen. Die Bauern schützten ihr Vieh und zogen mit ihm weit den Berg hinauf. Der Lindwurm litt Hunger, der so unerträglich wurde, dass er in seiner Verzweiflung einen riesigen Graben in jene Geröllhalde biss, die den See staute. Der große Wasserschwall, der darauf hin über die heutige Rabischschlucht ausgetreten war, riss den Lindwurm mit sich und spülte ihn bis zum Wörthersee, wo der schließlich getötet wurde. Heut ist der Lindwurm im Zentrum der Stadt Klagenfurt als Steinskulptur zu bewundern.
 

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Klagenfurt - Ansichten aus Klagenfurt, Kärnten
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TeresaMaria
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