Die Burg St. Petersberg liegt westlich von Silz auf einem felsigen Ausläufer des Silzerberges, Tirol.
Auf dem Hügel Urnenfelder, hallstatt-, latène- und römerzeitliche Funde.
Die Burg war ursprünglich welfisches Hausgut oder Reichslehen und Mittelpunkt der Grafschaft im Oberinntal, erstmals urkundlich erwähnt 1090/97, im 12. und 13. Jahrhundert auch Neuhaus genannt. Vor 1212 Grafen von Ronsberg, 1212 Grafen von Eppan-Ulten; ca 1245 Kaiser Friedrich II., 1263 Herzoge von Bayern, 1266 tirolisch landesfürstlicher Besitz, seither als Pflege oder Pfand vergeben. 1407-1587 Freundsberg, 1777 Wolkenstein. 1857 abgebrannt. Seit 1969 Ausbau zu einem (umstrittenen) Ordenshaus, dabei wurde die ursprüngliche Bausubstanz teilweise entstellt.
Einheitlicher Baukomplex mit Mittelhof und umgebenden Wohn- und Wehrbauten. Der polygonale Bering aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. 5geschossiger quadratischer Bergfried mit urspünglichem Zinnenabschluss und rundbogigem Hocheinstieg.
Burgkapelle im Kern aus dem 12. Jahrhundert. Unterhalb des Chores 1972 bei Aushubarbeiten für eine Gruftanlage der Grundriss einer kleineren Kapelle aus dem 11. Jahrhundert freigelegt.
Östlich außerhalb der Kernburg freistehender quadratischer Turm, ehemaliger Sitz der Burggrafen, Mitte des 13. Jahrhundert. Fünf, teilweise bewohnbare Geschosse, an den Ecken Buckelquader, Umbauspuren aus dem 16. Jahrhundert. (Dehio-Tirol)
© Stefan Dietrich