Fotographiert habe ich diese Qualle im Haus des Meeres in Wien !
Quallen:
Sie zählen zu den ältesten Tieren der Erdgeschichte und sind noch heute in allen Meeren zu Hause. Quallen sind wahre Lebenskünstler. Durch ihre Anpassungsfähigkeit waren sie in der Lage, 670 Millionen Jahre der Evolution zu überdauern. Die kleinsten dieser Meeresbewohner haben einen Durchmesser von knapp einem Millimeter, die größten von mehreren Metern. Über 2500 verschiedene Arten sind bekannt.
Quallen werden von Biologen dem sogenannten Stamm der Nesseltiere zugeordnet. Auch Polypen und Blumentiere wie die Seeanemonen gehören dazu. Sie alle besitzen nämlich Nesselkapseln an ihren Fangarmen (Tentakeln). Bei Berührung schießt ein Gift heraus, das auf der Haut mehr oder minder stark nesselt, ähnlich wie beim Kontakt mit Brennnesseln. Man unterscheidet zwei große Gruppen von Quallen: die harmlosen Scheiben- oder Schirmquallen und die gefährlich giftigen, vierkantigen Würfelquallen. Außerdem gibt es noch die nicht echten Quallen wie die Rippenqualle. Ihr fehlen die Nesselkapseln und das macht sie untypisch.
Wissenschaftler bezeichnen die transparenten Schönheiten als Plankton, weil sie, trotz Schwimmbewegungen, eher durch die Strömung getrieben werden. Kugelig, würfelförmig, schirmartig und in unterschiedlicher Färbung bevölkern sie die Ozeane. Ihre Gemeinsamkeit: Sie bestehen zu 99 Prozent aus Wasser. Ihr Körper ist ein Gebilde aus nur zwei hauchdünnen Zellschichten, einer inneren und einer äußeren. Dazwischen liegt eine Gallertmasse als Stützschicht, die gleichzeitig Sauerstoffreservoir ist: Darüber versorgt die Qualle ihren Körper mit Sauerstoff.
Der Hohlraum an der inneren Zellschicht ist der Magenraum. Hat sich die Qualle eine Plankton- oder Fischmahlzeit mit ihren Fangarmen erobert, übernehmen spezielle Zellen dieser inneren Zellschicht den Verdauungsprozess. Damit die Verdauungssäfte nicht vom Meerwasser weggespült werden, gilt das Prinzip, "engsten Kontakt mit dem Opfer halten". Der Mageninhalt muss eng an den Verdauungszellen anliegen. Auf diese Weise wird er allmählich zur Zellwand hin verdaut. Von dort gibt es ein Kanalsystem in der Zellschicht, das sternförmig über den Körper bis zum Rand führt. Es versorgt die Qualle mit allen Nährstoffen und entsorgt alles Unverdauliche.
Manche Quallenarten besitzen nur einen dichten Kranz kurzer Tentakeln, andere erbeuten sich ihre Nahrung mit bis zu 20 Meter langen Fangarmen. Ein flinkes Opfer könnte sich problemlos daraus befreien, wenn die Qualle es nicht gleichzeitig kampfunfähig machte. Dazu benutzt sie ihr Giftarsenal: Eine etwa zehn Meter lange Tentakel ist mit rund 700.000 hoch explosiven Nesselkapseln ausgestattet. Sie sind wie Giftharpunen, reagieren blitzschnell. Bei Berührung schießt eine winzige Injektionsnadel in die Haut des Opfers. In diese Stichwunde dringt dann der Nesselschlauch mit dem Gift. Der ganze Vorgang dauert gerade mal eine hunderttausendstel Sekunde. Durch das Gift gelähmt oder getötet, kann das Opfer ohne Gezappel verschlungen und vor allem verdaut werden. Dazu führt die Qualle es mit ihren Tentakeln über die Öffnung zum Magenraum.
Quallen gehören zu den giftigsten Meeresbewohn