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TeresaMaria

Elisabethbrunnen_bei_der_Wartburg

Der Elisabethbrunnen befindet sich am Elisabethplan im Nordhang des Burgberges der Wartburg, somit etwa 50 bis 75 Höhenmeter unterhalb der Burganlage. Die Wartburgallee führt unmittelbar nördlich an dem Gelände des Elisabethbrunnens vorbei.

Bereits in der Gründungszeit der Burg musste das Wasser mühsam mit Hilfe von Eseln auf den Berg geschafft werden, um es dann in Fässern zu lagern oder in der Zisterne anzusammeln. Die hierzu hauptsächlich genutzte Quelle war der nach der Landgräfin Elisabeth benannte Elisabethbrunnen – eine spärlich fließende Schichtquelle
Scherbenfunde aus dem 12. Jahrhundert sprechen von der frühzeitigen Nutzung des Laufbrunnens, der als wichtigster Wasserlieferant der Wartburg anzusehen ist. Über dem mehr als 1 m tiefen Brunnenschacht im Fels erheben sich vier Ringe aus Rhätsandstein, der Überlauf führte in einen Steintrog. Zum Schutz war der Brunnen stets überdacht, das jetzige neoromanische Brunnehaus wurde 1851 vom Wartburgarchitekten Hugo von Ritgen erbaut. In das Oval des Klostergeländes einbezogen befanden sich seit dem 14. Jahrhundert auch unterhalb des Brunnens einige, zum Teil stattliche Gebäude, deren ergrabene Reste durch moderne Aufmauerungen kenntlich gemacht wurden. Der Platz der Quellfassung wurde wegen seiner Bedeutung für die Burggeschichte mehrfach untersucht. Aus den Beschreibungen und durch heutige Inaugenscheinnahme lässt sich der ursprüngliche Aufbau nachvollziehen.

Der natürliche Quellenplatz war für eine dauerhafte Nutzung ungeeignet, hierzu wurde eine Quellfassung erstellt. Der anstehende Fels wurde um die Quelle freigelegt und in das Gestein wurde eine Art Nische eingearbeitet. Das hier aus dem Fels austretende Wasser ist in der Regel durch Schwebstoffe getrübt, daher wurde am Boden der Nische ein Sammelbecken in den Felsen eingearbeitet, der Schacht soll etwa zehn Meter tief sein, um durch die große Oberfläche möglichst rasch und viel Wasser auffangen zu können. Die unerwünschten Schwebstoffe lagern sich dann am Grunde des Schachtes ab. Zum Schutz vor äußeren Verunreinigungen und Unfällen wurde der Zugang zu dieser Nische mit einer Tür verschlossen. In einer späteren Ausbauphase wurde dieser Schacht durch eine nach außen führende Abflussleitung angebunden, das Wasser wurde in ein oder mehrere Becken geleitet, um es aufschöpfen zu können, sicher gab es in der unmittelbaren Nähe auch eine Viehtränke.

Quelle: Hilmar Schwarz: Der Elisabethplan unterhalb der Wartburg. In: Wartburg-Stiftung (Hrsg.): Wartburg-Jahrbuch. 1995, Gotha Druck Wechmar, Eisenach 1996, S. 59-90.
Gerd Bergmann, Eisenacher Geschichtsverein (Hrsg.): Ältere Geschichte Eisenachs. Von den Anfängen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Kröner, Eisenach 1994, S. 60, 135–137.
Das ist natürlich sehr schade, wenn man dies übersieht ! Der Besucher gelangt in wenigen Schritten von der Busstation Wartburg zum "Elisabeth-Plan".Einfach ein wenig die Straße wieder hinunter gehen und in den Wald abbiegen bei der Eselstation. Ist nicht sehr weit vom Aufstiegsweg zur Burg entfernt- beim nächsten Mal dann ;-) ! Ist wirklich sehenswert. Wenn man mit dem Bus oder Auto hinauffährt zur Wartburg einfach immer links hinausschauen, dann sieht man schon, wo sich das Areal in etwa befindet und kann problemlos zurückgehen und diesen Ort aufsuchen. Liegt auch direkt neben der Straße, kann man eigentlich gar nicht verfehlen.
 

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Brunnen
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TeresaMaria
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