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TeresaMaria

Hallstatt Beinhaus

Im Beinhaus von Hallstatt
Als ich die letzten beiden Male in Hallstatt war (letzten Sommer) hat sich die Situation so abgespielt: Eine ältere Dame sitzt in einem kleinen Zubau vor dem Karner und verlangt einen geringen Unkostenbeitrag für die Besichtigung. Laut ihrer Auskunft ist das Fotografieren erlaubt, jedoch nur ohne Blitz. Ich konnte -wie viele andere- auch ganz problemlos meine Bilder machen. Bzgl. Stativ kann ich keine Auskunft geben, das müsste man dann vor Ort erfragen. Der Hallstätter Karner ist unglaublich beeindruckend- ein Besuch des Ortes Hallstatt ist überhaupt sehr zu empfehlen.
 
Sitzt die alte Dame immer noch beim Eintritt? Die muss ja schon mindestens 100 Jahre alt sein?
Der Blick auf das Knochen-Bleichbrett lohnt sich dort übrigens auch.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Danke Wolfgang für Deine Ergänzung ! Ja, die alte Dame gibt es immer noch!! Bin Ende Juli wieder in Hallstatt, mal sehen, ob sie wieder dort sein wird. Die Geschichte vom Knochen-Bleichbrett kenne ich auch von der Hallstatt-Chronik (verfasst von Hans Jörgen Urstöger),in welcher auch eine schöne schwarz/weiß Aufnahme mit Totenschädel auf dem Bleichbrett zu sehen ist. Für alle, die sich mein Bild hier ansehen und noch mehr Informationen dazu haben haben wollen- hier ein Textauszug- von mir verfasst- der aus einer Arbeit über die Geschichte Hallstatts stammt: Das Hallstätter Beinhaus (Hallstätter Karner) ist weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannt. Aus Platzgründen begann man nach rund 10-15 Jahren Schädel und Knochen wieder aus der Erde zu holen und diese im Karner unterzubringen. Zuvor wurden die Schädel gereinigt und zum Bleichen in die pralle Sonne gestellt. Dazu diente eine am Dachstuhl des Totengräberhauses angebrachte Ablage, um den Schädel dort anzulegen und so dem Sonnenlicht aussetzen zu können. Nach einigen Wochen hatte dieser die Farbe von Elfenbein. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstand die Idee, die Schädel mit Kränzen oder Blumen zu bemalen. Dieser Brauch war auch im gesamten östlichen Alpenraum verbreitet. Die meisten anderen Schädelsammlungen sind heute aber aufgelassen. In Hallstatt endete dieser Brauch erst in den 1960er Jahren, als die Feuerbestattung von der Kirche erlaubt wurde.

Ich bin mir nicht sicher - aber ich glaube, dass es den Hallstättern auf eigenen Wunsch hin auch heute noch gestattet ist, im Karner die letzte Ruhestätte zu finden. Weiß wer mehr darüber, ob dem wirklich so ist und ob sich einige Hallstätter in jüngster Zeit dafür entschieden haben ?
 

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Friedhofskultur
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TeresaMaria
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