Die Höhlenburg Lueg (Predjamski Grad) befindet sich bei dem Dorf Predjama, neun Kilometer von Postojna (Adelsberg) in Slowenien.
Am Ende des Tales, in dem der Bach Lokva unter einer 123 Meter hohen Felswand versickert, wurde die Burg in einer auf halber Höhe der Felswand befindlichen großen Höhle errichtet.
Im 12. Jahrhundert wurde in die unzugängliche Felswand eine Burg gebaut. Der Wohntrakt der alten Burg lag an der Stelle der jetzigen Anlage. Als Versteck diente das Loch (Luknja), das nur über einen Felsgrat an einem 60 Meter tiefen Abgrund erreichbar ist und von dem ein Geheimgang nach 38 m auf dem Berggipfel endete. Die Anlage war im Besitz der Patriarchen von Aquileia und der Habsburger.
Bekanntester Burgherr war der Raubritter Erasmus von Luegg. Während der Kämpfe zwischen Kaiser Friedrich III. und dem ungarischen König Matthias Corvinus diente er dem Ungarn. Nach der Hinrichtung seines Freundes Andreas Baumkircher auf Geheiß des Kaisers tötete Erasmus im Streit einen kaiserlichen Verwandten und flüchtete vor der Todesstrafe auf die Burg Predjama. Wegen mehrfacher Überfälle auf Kaufleute sollte Luegg durch den Hauptmann von Triest, Baron von Rauber, festgenommen werden. Die Belagerung von Predjama dauerte mehr als ein Jahr und war erfolglos. Der Belagerte trieb seinen Spott mit den Soldaten und bewarf sie mit gebratenem Ochsenfleisch und frischen Kirschen. Über das geheime Höhlensystem in der Grotte soll sich Luegg zur Verwunderung seiner Belagerer versorgt haben. 1484 gelang es den Belagerern unter Mithilfe eines verräterischen Dieners, Erasmus von Luegg zu töten: Während eines Gangs zum Abort wurde er mit Steinkugelgeschossen erschlagen. Es soll sich dabei um eine Legende handeln, die für die Touristen aufrechterhalten wird.
Die neue Burg mit ihrer heutigen drei- bis viergeschossigen Gestalt stammt aus dem Jahre 1570. Der Bau wurde durch den Baron Johannes Kobenzl veranlasst. Weitere Besitzer waren ab 1810 Graf Michael Coronini von Cronberg und 1846 der Fürst Windisch-Graetz.
Im Ort Predjama befindet sich neben der gotischen Kirche die Erasmus-Linde, die völlig hohl ist und deren Inneres mit zahlreichen Astlöchern einen faszinierenden Ausblick gestattet. Sie wurde auf das Grab des Erasmus von Luegg gepflanzt
In der Höhe unterhalb der Burg hausen solche gefährlichen Tiere. Der Gatte der Fotografin hat in mutiger Weise eines eingefangen, damit es in die Fotogalerie gestellt werden kann.