Technik der 50-er-Jahre

du liebe Zeit, ist das so ein Ding, wo man das kochende Wasser reinschütten musste und drin war so ein Quirl, der sich immer hin und her und hin und her bewegte?? Das kann sich heute wohl niemand mehr vorstellen, damals war das schon eine Errungenschaft. Bei uns hatte ein Elektriker sowas zum Ausborgen. Am Waschtag holte meine Mutter das Ding mit dem Handwagerl... die Rollen da hinten ersparten das Auswinden, da wurde die Wäsche durchgequetscht...

Wir waren da schon etwas weiter ! Die Maschine wurde uns gebracht für einen Tag, die Wäsche wurde aber auch händisch da durchgequetscht. Grauslich, so ein Waschtag.

Zu der Zeit gab es in den Alpen noch die Wäsche für die Gastronomie mit Quellwasser, vergleiche etwa die "Sellrainer Wäscherinnen" (Tirol).

Wolfgang (SAGEN.at)

Die angeschlossene Kurbel heißt man: Wäschewringe und diente zum Auswringen anstatt des heutigen maschinellen Schleuderns. Getrocknet wurde auschließlich stromlos durch Aufhängen. Meine Eltern und Nachbarn haben sich einst gemeinsam so eine Maschine gekauft und in der Waschküche aufgestellt. Von anderen Nachbarn wurden sie dann als aufgeblasene Angeber bezeichnet, auch von solchen die schon eine Auto hatten. Solcherart Maschinen hat Miele schon in den 30er des 20. Jh gebaut, wie auch Staubsauger. Ein Ahn von mir war 1928 Hausmeister in einem Musterhaus das elektrifiziert und mit modernsten Geräten ausgestattet war.

Was heißt hier "grauslich, so ein Waschtag"??
Das war ein Feiertag: Denn ich Knirps durfte die Kurbel bei unserer Wringe drehen - und weil ja der große Wasserbottich schon angeheizt war, war hinterher dann auch gleich Kinderbadetag ... Wäsche und 5 Kinder im Akkord .... DAS waren Waschtage. Meine Mutter war immer ganz glücklich danach: Wäsche hing zum trocknen im Hof an der Leine (immerhin der Stolz der Familie, wenn nix geflickt und zerfranst war!) und 5 blitzsaubere Kinder!
Irgendwas wird da heute anders empfunden, würd' ich meinen ....
Liebe Grüße
Norbert