Es ist das einzige erhaltene antike Vierergespann überhaupt. Mittlerweile sind die vom Smog zerfressenen Pferde nach der Restauration im Museo Marciano aufgestellt und auf San Marco durch Kopien ersetzt worden. Die Quadriga wurde vor etwa 2.000 Jahren geschaffen. Ihr Entstehungsort wird in der Literatur zwischen Rom, Griechenland und Alexandrien hin und her geschoben. Sie befand sich ursprünglich in Rom auf dem Triumphbogen des Nero. Kaiser Konstantin nahm sie mit nach Konstantinopel, wo sie auf dem Hippodrom aufgestellt und von dem sie 1204 als Kriegsbeute nach Venedig mitgenommen wurde. Dafür nahm man möglicherweise die Köpfe ab und setzte sie später falsch wieder auf.
Bei der Restaurierung der Quadriga vor etlichen Jahren fiel auf, dass der Goldbezug der 1,60 Meter großen und je 875 kg schweren Plastiken schon vor Jahrhunderten eigens eingeritzt worden war, damit die Pferde in der Sonne nicht zu sehr blenden und einen lebensechteren Eindruck machen. Außerdem wurde festgestellt, dass die Quadriga nicht aus üblicher Bronze gefertigt war, wie man jahrhundertelang glaubte, sondern fast ausschließlich aus Kupfer, das zwar viel schwieriger zu schmelzen ist als Bronze, jedoch leichter vergoldet werden kann. Jede Figur wurde in nur zwei Teilen gegossen, deren Nahtlinie das Halsband verdeckt.
In Venedig standen die Pferde zunächst einige Jahrzehnte lang vor dem Arsenal und wären fast eingeschmolzen worden, bevor man sich rechtzeitig ihrer Bedeutung bewusst wurde und sie an der Fassade des Markusdomes unterbrachte. 1798 ließ Napoleon die vier Pferde, wie viele andere Kunstschätze Europas mit nach Paris in den Louvre bringen, von wo aus sie aber bereits nach dem Wiener Kongress 1815 zurückkehrten.
Das ist die 'echte' Quadriga im Museum.