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Elfie

Eiskasten

  • Medienersteller Elfie
  • Datum
im Privatmuseum „Gramurigwölb“ in Emmersdorf, Niederösterreich.
Wie jeder sollte auch der Holzkühlschrank gut gefüllt sein. In Türe und Rückseite befinden sich Luftlöcher.
wow, von sowas hab ich auch noch nie gehört, geschweige denn, sowas schonmal gesehen.... danke fürs zeigen!
liebe grüße, sonja
 
Ich denke, daß das ein sog. ."Eissschrank" ist, wie er in groß auch in Gasthäusern verwendet wurde. Eis wurde aus "Eisweihern" gebrochen und in Blöcke geschnitten. Dann wurde es in Kellern (wo Berge oder Hügel waren, auch in Stollen) gelagert und zu den Kunden transportiert. In der mit Kork isolierten Kiste hat es lange gedauert, bis der Eisblock geschmolzen ist. Links könnte der Ablasshahn für das Schemelzwasser sein. Bei entsprechendem Naturzug kann es auch in Höhlen zur Eisbildung kommen, das abgebaut wurde. Sogar von den Gletschern hat man es heruntergeholt, wenn die Wege günstig warten, meist durch den Bergbau. In Leogang am Fuße des Birnhorns etwa wurde aus einer Höhle, dem Birnbachloch (http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Birnbachloch) Eis abgebaut und mit Rutschen (wie Holzriesen) zu Tal gebracht. Dank der dortigen Eisenbahnlinie Salzburg- Innsbruck wurde das Eis nach München geliefert. Führend als Eisproduzent und Lieferant waren immer die Brauereien. In alten Gasthäusern hat man hinter der Schank noch die Holzwand mit den vielen Türen: Das ist der Eisschrank, in den die Blöcke geschoben wurden. Der heutige Kühlschrank, in dem eine Maschine, nämlich eine Wärmepumpe kühlt ist eigentlich kein Eisschrank. Im Osten Österreichs wird der Kühlschrank weiterhin so genannt.
 
@pHValue: Du liegst richtig, meine Großeltern in Wien hatten so einen, dort wurde er "Eiskasten" genannt. Beliefert wurde er vom "Eismann" der mit dem Pferdefuhrwerk, das mit einem sehr klobig wirkenden weil dickwandigen Holzkasten bestückt war, durch die Bezirke fuhr. Das Eis wurde in großen Brocken mit einer "Eiszange" ausgeladen und im Rucksack rasch nach oben (4. Stock) getragen. Ich durfte als Bub inzwischen die kleinen "Gratisbröckerl" im Kübel hochschleppen. Was ich schaffte war gratis - so sauste ich oft 5x - 7x hoch und runter, während der Eismann die Brocken hochwuchtete ... die kleinen Stücke wurden zum "ausstopfen" der Zwischenräume verwendet. Je dichter gepackt, dasto länger hielt es an ....
Erinnernde Grüße
Norbert
 

Medieninformationen

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Alltagstechnik vor 1970
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Elfie
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