Die Burg Lichtenwerth (in anderer Schreibweise auch Lichtwehr, Lichtwert, Lichtwerth, Lichtenwert und Lichtenwörth) steht zwischen Münster und Brixlegg auf dem Gemeindegebiet von Münster, Bezirk Kufstein in Tirol.
Die Silbe "werth", für "Insel", weisen auf eine Erbauung auf einer heute verlandeten Inninsel westlich von Brixlegg hin.
Wahrscheinlich Gründung der ursprünglich andechsischen, seit 1209 herzoglich baierischen Ministerialen von Freundsberg, urkundlich 1219/1249. Im Eigenbesitz dieses Geschlechts bis ca zum Ende des 13. Jahrhundert. 1303 Belagerung durch den Tiroler Landesfürsten, danach bis 1468 als zuletzt salzburgisches Lehen im Besitz der Freundsberg. Seit 1468 rascher Besitzerwechsel bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts. 1543 Mornauer, 1615 Kirchmayr, 1685 Sterzinger, 1798 Mersi, seit 1879 Inama-Sternegg.
Selten einheitliche romanische Bausubstanz. Dir ursprünglich freistehende Hochburg des frühen 13. Jahrhunderts über rechteckigem Grundriss mit rundbogigem Tor in der Nordwest-Ecke. In die westliche und östliche Schmalseite des Beringes eingebunden je ein rechteckiger Bergfried; der westliche Turm 1658 auf Dachhöhe abgetragen. Vereinzelt Buckelquader. Zwischen den Türmen an die südliche Beringmauer angelehnt 3geschossiger Palas.
Im Obergeschoss gegen Osten Burgkapelle Maria Schnee, 1620 neu geweiht, 1776 umgestaltet.
Im obersten Geschoss "Theaterzimmer" mit Bühne und Kulissen um 1765. Schlossuhr von 1720. Gegen Westen vorgelagert geräumige Vorburg um 1300. (nach Dehio-Tirol).
© Stefan Dietrich
