Nachtrag zum heuer leider verregneten Fronleichnamsfest: Altar mit Blutflecken in der Kirche der Hl.Christina in Bolsena.
Das Fronleichnamsfest, lat. Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi („Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“), ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich vom mittelhochdeutschen vrône lîcham „des Herren Leib“ ab (vrôn „was den Herrn betrifft“; siehe auch Fron- und lîcham „der Leib“).
Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. durch die Bulle Transiturus de hoc mundo zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Unter anderem schrieb Urban IV.: „Wir haben es daher, um den wahren Glauben zu stärken und zu erhöhen, für recht und billig gehalten, zu verordnen, dass außer dem täglichen Andenken, das die Kirche diesem heiligen Sakrament bezeigt, alle Jahre auf einen gewissen Tag noch ein besonderes Fest, nämlich auf den fünften Wochentag nach der Pfingstoktav, gefeiert werde, an welchem Tag das fromme Volk sich beeifern wird, in großer Menge in unsere Kirchen zu eilen, wo von den Geistlichen und Laien voll heiliger Freude Lobgesänge erschallen“.Das vierte Laterankonzil hatte 1215 die Wandlung der eucharistischen Gestalten mit der Transsubstantiationslehre präzisiert und zum Dogma erhoben.
In der Kirche der hier begrabenen Heiligen Christina in Bolsena [
https://goo.gl/maps/zdhmsR5tysD5scft5] sind nicht nur Katakomben zu besichtigen, sondern auch Blutflecken auf dem Altarstein, die von einem Blutwunder herrühren sollen. Ein böhmischer Priester, der an der Transsubstantiation zweifelte, kam im Jahr 1263 auf seiner Pilgerreise nach Rom. In der Heiligen Messe brach er dort eine Hostie, aus der der Legende nach Blut tropfte. Daraufhin wurde in dem nahe gelegenen Orvieto der Dom gebaut, in dem das Korporale als Reliquie aufbewahrt wird.