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claru

Bildstock in Birgitz

  • Medienersteller claru
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Bildstock mit Bildstockbild in Birgitz (Tirol), im Hintergrund ein Vogelbeerbaum (Eberesche). Dem Baum werden übrigens unterschiedliche Eigenschaften nachgesagt, so zum Beispiel:

- Blitz abwehrende und anziehende Eigenschaften:
"Im südlichen Böhmen werden die Vogelbeeren in Kränzen und Büscheln vor die Fenster, auch auf die Dächer der Wohnhäuser, gehängt, um die Häuser vor Blitz zu schützen; auch im Anhaltischen gilt die Eberesche als blitzabwehrend. Andrerseits heißt es aber auch, daß die Eberesche den Blitz anziehe, weshalb man sie nicht in die Nähe des Hauses setzen dürfe. Auch im nördlichen England ist die Eberesche ein Blitzbaum. Übrigens gehört die Eberesche nach naturwissenschaftlichen Feststellungen zu den Bäumen, die am seltensten vom Blitz getroffen werden."

- Apotropäische Eigenschaften:
"In Schlesien und Holstein mußte der Stiel an der Butterscheibe aus dem Holz der Eberesche verfertigt sein (vgl. Kreuzdorn), da sonst die Hexen ihr Unwesen treiben. Diejenigen, die sich »durch Zauberei gebunden glauben«, machen aus den Ästen der Eberesche einen Kranz und stecken das bezauberte Glied durch. Dann wird der Kranz an einen Pfahl gesteckt und der Zauberer soll, sobald der Kranz trocken wird, viel auszustehen haben. Ein Absud der Eberesche wird den Schweinen gegeben, wenn sie in einen neuen Stall kommen, damit sie nicht krank werden. Eine verdorbene (wohl verhexte) Flinte wischt man aus mit einem Absud von Ebereschenblättern in Wasser aus drei Brunnen, dann kann man wieder schießen. Ganz besonders gilt die Eberesche in England (vor allem in Schottland und Irland) als hexenabwehrend; sie kommt in die Ställe, Zweigstücke werden als Amulett in der Tasche getragen. In Skandinavien gilt besonders die Eberesche, die als »Überpflanze« (Epiphyt) auf einem anderen Baum (z.B. Esche, Weide) gewachsen ist (flyverön, flögrönn) als besonders zauberkräftig. Auch im Zauberglauben der Isländer, ferner der Slaven und besonders der Finnen spielt die Eberesche eine große Rolle. Eine gewisse Heiligkeit der Eberesche scheint auch der Glaube zu beweisen, daß derjenige sterben müsse, der eine Eberesche versetze und zwar dann, wenn der Stamm der Eberesche die Stärke des Halses des Betreffenden erreicht habe."

- Orakelbaum:
"Besonders im südlichen und mittleren Deutschland bedeuten viele Vogelbeeren einen harten, schneereichen Winter, aber auch eine gute Getreideernte. Viele Vogelbeeren sind auch ein Orakel für menschliche Fruchtbarkeit: es werden viele Kinder geboren."

Quelle: Eberesche, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Bd. 2.
© claudia ruppitsch, 26.11.2006
Hoi, des is spannend!! Das Einzige, was ich bis jetzt mit Ebereschen verbunden habe, war das Schnapsbrennen! Musste - als Sprachwissenschaftlerin :-)) - gleich nachschauen; "Eber" kommt von ahd. "aber", was so viuel heißt wie "falsch", vd. Bedeutung her dasselbe wie bei "Aberglaube" ...
 

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claru
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