Ein Bezoar (von persisch padzahr, „Gegengift“) ist eine Verklumpung aus verschluckten unverdaulichen Materialien wie Haaren, der als Trichobezoar physiologischerweise im Magen von Greifvögeln oder Katzen nach dem Verschlingen von Beutetieren gebildet wird. Die unverdaulichen Fell-/Haar-Reste werden nach einiger Zeit hochgewürgt und ausgeworfen. Bei Greifvögeln werden die so ausgeschiedenen Nahrungsreste als Gewölle bezeichnet.
Haar-Bezoare finden sich auch im Magen der Rinder, aber auch zum Beispiel im Magen von Kaninchen und Antilopen. Offenbar sammeln sich hier die Haare an, die durch Ablecken des Fells aufgenommen werden.
Im Altertum schrieben viele Kulturen Bezoaren magische Kräfte zu. Als Erstbeschreiber medizinischer Wirkungen gilt der indische Arzt und Verfasser eines bedeutenden ayurvedischen Werkes Sushruta. Außerdem wurden Bezoare zur magischen Beeinflussung des Wetters eingesetzt.
Bezoare sollten vor allem vor Vergiftungen schützen, zum Beispiel bei möglicherweise vergifteten Getränken. Bezoarsteine wurden teilweise zu kostbaren Schmuckstücken verarbeitet, die man an einer Kette in das Trinkgefäß tauchen konnte. In der Schatzkammer der Münchner Residenz und auch in der Kunstkammer Wien sind einige Exemplare ausgestellt. (Wikipedia)