Basilika St. Michael, Absam um 1900

Bei diesem schönen, sicher sehr seltenen Exemplar handelt es sich drucktechnisch um eine Fotolithografie. Allerdings wurde hierbei nicht "lithografiert", also auf Stein gezeichnet. Durch gerasterte Negative oder Positive der Vorlage wurde jede Farbe auf einen präparierten Druckstein
belichtet. Bemerkenswert ist, dass der Rasterwinkel für alle Farben bei 45° liegt. Zu Beginn der
Versuche zur technischen Auflösung der Bilder war das der richtige Weg bei Schwarzweißbildern. Schräg verlaufende Linien erkennt das Auge nicht so leicht wie senkrechte und waagerechte. Beim Zusammendruck kräftiger Buntfarben zeigt das Ergebnis allerdings fleckige und unruhige Stellen.
Zur Lösung dieses Problems wurden sehr viele einzelne helle bis transparente Farben gedruckt.
Für jede Farbe wurde ein Druckstein gefertigt. Hier dürften es so um die 20 gewesen sein!
Ich vermute, dass diese Technik sich nicht lange gehalten hat und auch nicht häufig angewendet wurde. Daher sollten solche Exemplare auch vergleichsweise selten sein.
Mehr zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Fotolithografie_(Drucktechnik)
Bei Interesse an alten Drucktechniken bitte melden!