Reiterstandbild Erzherzog Karls auf dem Heldenplatz in Wien
Dem Künstler Dominik Fernkorn (1813-1878) gelang es erstmals, ein Monument eines aufsteigenden Pferdes so zu schaffen, dass es nur auf den beiden Hinterbeinen steht.
Das Denkmal wurde am 22.5.1860 enthüllt und balanciert trotz seines hohen Eigengewichtes und des Einflusses von Stürmen sicher auf nur zwei Pukten.
©Harald Hartmann, August 2007
Korrektur nach dem "Protest" der Wissenschaft ;)
Mit dem Erzherzog Karl Denkmal auf dem Wiener Heldenplatz hat Wien eine nicht nur aus kulturell-künstlerischer sondern auch aus technischer Sicht bemerkenswerte Besonderheit unter den großen Reiterstandbildern: Nach Leonardo da Vincis misslungenem Versuch, ein aufsteigendes Pferd in einem großen Monument nur auf den Hinterbeinen aufzustellen, ist dieses Vorhaben dem Künstler Anton Dominik Fernkorn (geb. 1813) mit dem von ihm gestalteten Erzherzog Karl Monument, das am 22. Mai 1860 enthüllt wurde, gelungen.
Die bislang offene Frage, zu klären, auf welche Weise Fernkorn diese Herausforderung erfolgreich in die Tat umsetzen konnte, und die Standsicherheit des Denkmals unter seinem Eigengewicht und extremer Windbelastung zu ermitteln, waren Gegenstand einer vor einigen Jahren durchgeführten umfangreichen wissenschaftlichen Zusammenarbeit von Metallurgen, Messtechnikern, Photogrammetern, Vertretern der Mechanik der Montanuniversität Leoben und der Technischen Universität Wien.
Die Lösung der anspruchsvollen Aufgabe macht das Zusammenspiel verschiedener technischer Disziplinen, insbesondere eine Berechnungsmethode zur Ermittlung der Beanspruchungen notwendig. Das „Geheimnis" des Erfolgskonzeptes, das Fernkorn mit ins Grab nahm, wurde erst vor einigen Jahren gelüftet.
(Franz G. Rammersdorfer, TU-Wien)