Anubis Hauptkultort war das Gebiet der Stadt Kynopolis (17. oberäg. Gaus). Nur dort gibt es das weibliche Gegenstück von Anubis: "Anubis-Windhündin" oder "Schakalin".
In sehr alten Pyramidentexten wird schon von seiner Funktion beim Totengericht geschrieben. Er "zählt die Herzen". Mit Thot zusammen tritt er als "Vornehmer des Rates" auf, welcher die Toten richtet. So versucht man sich gut mit ihm zu stellen, um auf dem Thron im Jenseits Platz nehmen zu dürfen, d.h. ein ewiges Leben zugesprochen zu bekommen.
Anubis ist für die rituelle Vorbereitung des Toten zuständig. Das war dazumal die Aufgabe des Balsamierungspriesters (Imi-ut). Mit Thot zusammen ist er auch Vorlesepriester. Sie richten den Toten schön her und sorgen für einen angenehmen Duft der Leiche. Auch heilen sie die Glieder der Toten, wenn notwendig.
Anubis ist also Herr der Reinigungsstätte. Sie wird auch das "schöne Haus" oder "Gotteshalle" genannt. Dabei handelt es sich um die Balsamierungsstätte. Indem Anubis den Toten berührt, reinigt er ihn gleichzeitig.
Quelle:
https://www.aegypten-geschichte-kultur.de/anubis