Was willst du, fragte der Berg den hastenden Menschen:
Der Bach, an den du vorbeigehst, hat seine Schlucht in Jahrmillionen gegraben.
Der Stein, über den du stolperst, hat Eiszeiten gesehen.
Die Wand, die über dir aufragt, ist tausendmal älter als die Menschheit.
Der Berg holt dich in die Ruhe.
Beim Wandern tauchen die Umrisse langsam auf, verschieben sich allmählich zu Kulissen und brechen in neue Horizonten hervor.
Dort, wo der Hochwald zum ersten Mal den Blick freigibt, bei der Rast am Bergsee, beim Blick auf die ziehenden Talnebel oder beim Spiel der Wolken, sie lehren dir die kostbare Kunst des Verweilens.
Reinhold Stecher