in Wien, 11.Bezirk.
Nordseite mit Holzkruzifix um 1730 und trauernder Maria um 1800 und einige klassizistische übergiebelte Stelen vom ehemaligen Bergfriedhof, dem ältesten Teil des Simmeringer Friedhofs.
1267 wird das Bestehen einer Kirche in Simmering erwähnt. Am 19. Juni 1378 wird in einer Niederschrift im k. k. Landtafel- und Grundbuchamt als "Pfarrer in Simoninge" ein Ulricus genannt. Die Pfarre Simmering, der - urkundlich erwähnt - 1440 "die ganze Gegend der Vorstädte Erdberg, Rennweg und Landstraße unterstand", dürfte bereits vor 1378 gegründet worden sein.
1604 wurde die Pfarre St. Marx "mit der Pfarre Simmering vereinigt".
Die Kirche, die 1529 und 1683 schwer beschädigt und 1544 als baufällig beschrieben worden war, wurde 1691 bis 1693 notdürftig instand gesetzt. 1746/1747 wurde bei einem Umbau durch Matthias Gerl dem gotischen Chor ein geräumiges Langhaus angefügt. Zwischen 1854 und 1907 wurde die Kirche mehrmals restauriert. In den Jahren 1978/1979 wurden bei archäologischen Grabungen in der Gruft unter dem rechten Seitenaltar fünf barockzeitliche Bestattungen, darunter jene von drei Pfarrern der Kirche, gefunden.
Wann der um die Kirche angelegte "Bergfriedhof" errichtet wurde, ist nicht überliefert. Da die Erhebung zur Pfarre meist auch die Errichtung eines Friedhofes zur Folge hatte, dürfte auch der Bergfriedhof bereits vor dem Jahre 1378 bestanden haben.
Kaiser Joseph II. ordnete die Schließung der innerhalb der Ortschaften befindlichen Kirchhöfe. Da auch der Bergfriedhof davon betroffen war, verfasste die Gemeinde Simmering eine "Bittschrift" um "Beilassung ihres dermaligen Freydhofes". Der zuständige "k. k. Kreyshauptmann" gab 1784 eine positive Stellungnahme an die "hochlöbliche Landes-Regierung" ab. Voraussetzung war, dass die beiden zum Friedhof gerichteten Fenster des angrenzend an den Bergfriedhof gelegenen Schulhauses vermauert werden und die am Schulgebäude angebaute auf dem Friedhof gelegene Totenkammer geschlossen wird. Dazu sollte jede Leiche nach dem Versenken in die Grabstelle mit ungelöschtem Kalk bestreut werden. Der Belassung des Friedhofes wurde "in Folge höchster Entschließung vom 4. Jänner 1785" zugestimmt. 1784 umfasste der Friedhof 155 Quadratklafter. Sollte er "wider alles Vermuthen zu klein werden", so könnte er, hieß es, "durch Hinaussetzung der Mauer um beiläufig 20 Quadratklafter vergrößert werden".
1840 war das Gräberfeld, nachdem der Friedhof 1799 und 1829 erweitert worden war, bereits "in der Niederung der Simmeringer Haide" angelangt. In der am "Fuß des Kirchberges" bestehenden Bestattungsanlage der Ursulinerinnen ist auch eine Urenkelin des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer, Mater Maria Hofer [
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