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Oksana

alter Kohlensamowar

  • Medienersteller Oksana
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Das Wort selbst ist ein Kompositum (zusammengefügtes Wort): „sam“ – selbst, „war“ – Wurzel von „warit“ (kochen), ist also ein Selbstkocher.
Samowar wird zur Teezubereitung benutzt (kocht das Teewasser). Als Vorgänger von Samowar in Russland gilt Sbitennik – ein Gerät für die Zubereitung von Sbiten, eines altrussischen warmen Getränks mit Honig und Kräutern. Sbitennik war ein Kessel mit einem Rohr drinnen.
Wo und wann der erste Samowar erschien, ist schwer zu sagen. Aber erste Erwähnung in einem Dokument war 1746. Weltweit bekannt durch seine Samoware ist Tula – eine der ältesten Städte Russlands, sie liegt fast 200 km südlicher von Moskau.
Der erste Samowar in Tula wurde 1778 von Brüdern Lissizyny in einer kleinen Werkstatt für Kupferverarbeitung hergestellt, die sie von ihrem Vater geerbt haben. Ihr Vater war ein Waffenmeister und in dieser Werkstatt versuchte er in seiner Freizeit noch andere Sachen anzufertigen. 1803 besaßen die Brüder schon eine kleine Samowarenfabrik mit 26 Mitarbeitern. Ihre Samoware waren durch die Vielfalt von Formen und Schmuckelementen bekannt. Die Herstellung von Samowaren brachte ein gutes Einkommen und entwickelte sich in Tula darum ziemlich rasch. 1820 funktionierten schon 12 Fabriken in Tula, 1850 – 28, 1890 -74! Die größten Fabriken produzierten bis 120.000 Samowaren im Jahr! Und die wurden schnell berühmt und in ganz Russland verkauft. Damals wurde der Preis eines Samowars durch sein Gewicht bestimmt, je schwerer der Samowar war, desto mehr Geld musste der Käufer zahlen.
Die Herstellung eines Samowars war ein sehr komplizierter Prozess, an dem sich etwa sieben verschiedene Fachleute beteiligten. In den Dörfern bei Tula wurden noch einzelne kleine Teile eines Samowars hergestellt (Handwerksarbeit), die dann einmal oder zweimal in der Woche gesammelt und zu Fabriken gebracht wurden. Damit beschäftigten sich die Dorfeinwohner das ganze Jahr außer Sommer, wo man auf dem Feld arbeiten musste.
Hauptsächlich wurden Samoware aus grünem und rotem Kupfer hergestellt, manchmal aus Gelbkupfer, Neusilber, Silber, vergoldet oder versilbert.
Wegen der großen Zahl von Samowarenfabriken brauchte man ein Merkmal, nach dem man die Herkunft von gekauften Samowaren feststellen könnte. Dafür begann man, auf die Samoware Brandstempel zu stellen, die jede Fabrik für sich selbst entworfen hatte. Später wurden diese Brandstempel der Hersteller durch Schilderungen von in verschiedenen Ausstellungen errungenen Medaillen ergänzt.
Mit der Entwicklung von Technik wurde die Handarbeit durch Machinenproduktion ersetzt. 1908 benutzte ein Viertel aller Tuler Samowarenfabriken mechanische Antriebe. Die Form von Samowaren wurde auch einfacher, seit 1880-er Jahren wurden Samoware noch mit Nickel bedeckt. Solche glänzende Samoware wurden schnell im Volk populär und waren bald fast in jedem Haus.
Während des Krieges 1941-1945 wurden fast alle Samowarenfabriken in Tula zerstört. Heute gibt es in Tula eine einzige große Fabrik, die alle früheren Hersteller vereinigt hat.
Samowar hat eine sehr einfache Konstruktion. Ein Gefäß mit dünnen Wänden hat ein vertikales Rohr drin, das von oben bis unten geht. In den Samowar gießt man kaltes Wasse

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Lebskoje
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Oksana
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