in Sattelbach im Helenental, Wienerwald, Niederösterreich.
Ansicht von oben mit drei Heizkammern.
Ein recht gut erhaltener Kalkofen, an der Vorderfront fallen drei kaum über einen Meter hohe Öffnungen auf. Augenscheinlich sind es Heiztüren.
Innen sind die Heizkammern mit Schamottziegeln ausgekleidet und haben oben weite Öffnungen.
Der Kalkbrenner und sein Gehilfe schichteten vor jedem Brand die vom Steinbruch am Ungarstein stammenden Kalksteine (Dolomit) im Ofen zu einem Gewölbe, auf das sie von oben noch loses Material bis zur lichten Ofenhöhe von etwa vier Metern drauflegten. Oben wurden die Öffnungen mit einer Schicht Lehmziegeln geschlossen.
In das Gewölbe kamen 25 –bis 30 Raummeter weiches Scheiterholz. 40 Stunden dauerte ein Brand, einen halben Tag das Auskühlen des gebrannten Kalkes. Eine Füllung ergab 4 Pferde- oder Ochsenfuhrwerke des begehrten Stückkalkes. Die Kalkfuhrleute beförderten ihn bis nach Wien, Preßburg, Bruck an der Leitha oder ins Steinfeld.
Nachdem früher elf Kalköfen in der Umgebung in Betrieb waren, von denen jeder 2-3 mal in der Woche geheizt wurde, wird klar, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Kalkbrennergewerbes für diese Gegend war.
Mit dem Tod des letzten Kalkbrenners in Sattelbachl Leopold Müller, 1979, erloschr der letzte Kalkofen im Wienerwald, ja am Ostrand der Alpen überhaupt. Noch früher starben die Berufe der Pecher und Kohlenbrenner aus, die ebenso typisch für den Wienerwald waren.
Da auch früher im Winter das Baugewerbe still stand, sangen die Kalkbrenner:
Die Kalkbrenner san lustig, aber nur im Summer
Im Winter schreit der Geldbeutel vor lauter Hunger.
Quelle: Infotafel.
Heizkammern
Alte Kalkbrennerei
in Sattelbach im Helenental, Wienerwald, Niederösterreich.
Ansicht von oben mit drei Heizkammern.
Ein recht gut erhaltener Kalkofen, an der Vorderfront fallen drei kaum über einen Meter hohe Öffnungen auf. Augenscheinlich sind es Heiztüren.
Innen sind die Heizkammern mit Schamottziegeln ausgekleidet und haben oben weite Öffnungen.
Der Kalkbrenner und sein Gehilfe schichteten vor jedem Brand die vom Steinbruch am Ungarstein stammenden Kalksteine (Dolomit) im Ofen zu einem Gewölbe, auf das sie von oben noch loses Material bis zur lichten Ofenhöhe von etwa vier Metern drauflegten. Oben wurden die Öffnungen mit einer Schicht Lehmziegeln geschlossen.
In das Gewölbe kamen 25 –bis 30 Raummeter weiches Scheiterholz. 40 Stunden dauerte ein Brand, einen halben Tag das Auskühlen des gebrannten Kalkes. Eine Füllung ergab 4 Pferde- oder Ochsenfuhrwerke des begehrten Stückkalkes. Die Kalkfuhrleute beförderten ihn bis nach Wien, Preßburg, Bruck an der Leitha oder ins Steinfeld.
Nachdem früher elf Kalköfen in der Umgebung in Betrieb waren, von denen jeder 2-3 mal in der Woche geheizt wurde, wird klar, wie groß die wirtschaftliche Bedeutung des Kalkbrennergewerbes für diese Gegend war.
Mit dem Tod des letzten Kalkbrenners in Sattelbachl Leopold Müller, 1979, erloschr der letzte Kalkofen im Wienerwald, ja am Ostrand der Alpen überhaupt. Noch früher starben die Berufe der Pecher und Kohlenbrenner aus, die ebenso typisch für den Wienerwald waren.
Da auch früher im Winter das Baugewerbe still stand, sa