Aus dem Jahr 2019.
„Das auseinander Strebende vereinigt sich und aus den verschiedenen Tönen entsteht die schönste Harmonie und alles entsteht durch den Streit“. - Heraklit von Ephesus -
Am Ende dieser sagenhaften Ausstellung im archäologischen Museum zu Athen, zeigt das ausdrucksstarke, bronzene Porträt des reifen Mannes von der Insel Delos, der Palästra aus Granit aus dem frühen 1. Jahrhundert v. Christus, die Gedanken und Gefühle eines Mannes, der sich über die menschliche Natur, die Wahrheiten und wesentlichen Werte, die seinen Wert und seine Schönheit ausmachen, zu wundern scheint. Ein unverkennbar realistisches Gesicht eines anonymen Mannes, welcher doch Rang und Namen besaß. Ein Antlitz welches die Last dahinflüchtender Gedanken und Alltagssorgen trägt. Falten auf der Stirn, an den Augenrändern, durch und durch der melancholische Ausdruck, aus welchem ein leicht erschöpfter wie von Schweiß umgebender Blick spricht, lebendiger durch die Farbvielfalt der Augen, sind Merkmale, die dem Idealismus der klassischen Regel entgegenstehen.
Die Frage von Sokrates „Was ist Schönheit?“ hat die Gedanken der hehren Philosophen, Mathematiker, Dichter und Künstler der Antike geformt.
Diese Suche geht weiter und hat keine einfachen oder eindeutigen Antworten. Wenn man sich die Entwicklung der antiken griechischen Kunst ansieht, kann man erkennen, dass das Streben nach Schönheit, auch wenn es nicht zur absoluten Wahrheit führt, dazu führen konnte, unser inneres Selbst anzuerkennen. Die unzähligen Aspekte der Schönheit bieten ein facettenreiches Verständnis unserer inneren Welt und einen tieferen Zugang zur Natur des Menschen.